Umgang mit den Problemen im Übergang

Nun weißt du über die Ursachen von Problemen bescheid. Diese Kenntnis löst wahrscheinlich schon einige Probleme auf, nimmt ihnen die Spitzen und Kanten und lässt dich eine andere Haltung einnehmen. Dennoch ist es wahrscheinlich, dass du immer wieder Probleme siehst oder dass da ein oder zwei dicke Brummer sind, wo es dir nicht gleich gelingt, eine andere Haltung als die alt gewohnte einzunehmen. Was kannst du tun? Wie kannst du mit deinen Problemen umgehen? Dazu findest du hier einen Leitfaden.

Frieden schließen

Das ist der erste und allerwichtigste Punkt: Schließe Frieden mit deinem Problem. Hör auf, dagegen anzukämpfen. Durch das Ablehnen und Bekämpfen des Problems wird es immer größer und du immer unglücklicher. Schließe Frieden. Dadurch schließt du Frieden mit dir, denn die Probleme sind deine Schöpfungen. Und dann kannst du fühlen, wie sich Frieden in dir ausbreitet und eine große Last von dir abfällt. In der Regel sieht das Problem schon unmittelbar nach dem Rauchen der Friedenspfeife ganz anders aus.

Ich spreche nicht davon, dass du dein Problem lieb gewinnen oder gar lieben sollst. Nein, wirklich nicht. Vielleicht ärgert dich ein blöder Aspekt, der dich nur am Laufen halten will und der in deinem Haus nichts zu suchen hat. Warum solltest du ihn lieben? Nein. Schließe einfach Frieden, gib den Kampf auf. Hör einfach nur auf, dich selbst weiter verrückt zu machen und lass Frieden in dich einkehren.

Nicht bearbeiten

Nächster wichtiger Punkt: Widerstehe der Versuchung, deine Themen zu bearbeiten und deine Probleme lösen zu wollen. Ich weiß, Menschen wollen das, weil sie nichts als alte Energie kennen. Doch das ist hier nicht angebracht. Es beginnt eigentlich schon weiter vorne, nämlich mit dem Wunsch, die Ursachen des Problems kennen zu wollen. Lass das einfach sein, analysiere deine Themen nicht. Damit beschäftigst du nur den Verstand, versuchst, dein Ego zu befriedigen, kommst nie zu einer Lösung (weil der Verstand keine Lösungen kennt) und beschäftigst dich mit Problemen anstatt mit dem Leben. Dadurch machst du deine Probleme nur größer und ziehst weitere an.

Es ist wirklich so, das Bearbeiten von Themen und Problemen macht die Sache schlimmer, nicht besser. Das ist alte Energie. Probleme lösen zu wollen ist alte Energie. In der Neuen Energie war die Lösung schon da, bevor das Problem aufgetaucht ist. Jedes Bearbeiten des Problems hindert dich daran, die Lösung zum Vorschein kommen zu lassen.

Die Probleme nicht zu bearbeiten bedeutet aber nicht, sie abzulehnen oder sie zu ignorieren. Das wäre genauso ungünstig, dadurch würden sie ebenfalls größer und/oder vorherrschender.

Ein Beispiel. Nehmen wir an, ein Mensch fühlt sich immer unwohl, wenn er einem anderen Menschen begegnet, der immer sehr deutlich, ohne Umschweife und ohne Floskeln sagt, was er denkt, fühlt und was er will. (In der Tat ein häufiges Problem.) Die häufigsten Reaktionen sind die: Entweder der Mensch glaubt, sich behaupten zu müssen und leistet Widerstand. Er wird trotzig und bockig und sucht Schwächen und Widersprüche beim anderen. Oder er wird sehr ruhig, macht sich klein und sagt selbst nicht, was er wirklich denkt, fühlt und will. Oder er versucht, solchen Menschen und Situationen aus dem Weg zu gehen. Oder eine Kombinationen von den genannten Umgängen. Abgesehen davon, dass er im ersten Fall auch kämpft, schiebt er in allen drei Varianten das Problem zur Seite, versucht es zu umgehen und zu ignorieren. Sein Problem hat etwas mit Selbstwert zu tun, und er lässt die ganze Lawine der zugehöreigen Gefühle nicht zu.

Doch genau das sollte er tun, er sollte alles fühlen, was da in ihm bei so einer Situation aufkommt. Er sollte in die Gefühle eintauchen. Das bedeutet es, das Problem nicht abzulehnen und nicht zu ignorieren. Und mehr ist dann nicht zu tun. Jede weitere Bearbeitung ist nicht nur überflüssig, sondern sogar kontraproduktiv. Im bewussten Fühlen ist auch schon die Analyse inbegriffen, denn dadurch offenbart sich dem Menschen, worum es wirklich geht. Es steht dann einfach vor ihm, was Sache ist. Durch das Zulassen und Annehmen der Gefühle öffnet sich die Schleuse für die Lösung. Bei der nächsten einschlägigen Situation sollte der Mensch einfach nur mit Spannung auf sie zugehen und schauen, wie sie sich diesmal abspielt. Höchstwahrscheinlich schon anders. Die Gefühle im Zusammenhang mit seinem Selbstwert werden nicht mehr so intensiv sein. Mit der Zeit wird es für den Menschen selbstverständlich, sich genauso klar auszudrücken, an den anderen Menschen, die das tun, wird er nichts Unangenehmes mehr finden. – Und er musste die ganze Zeit über sein Thema nicht bearbeiten.

Erkenne, dass die Probleme richtig sind

Sieh dir deine Probleme von allen möglichen Seiten an. Menschen sind es gewöhnt, ihre Probleme nur von einer Seite zu sehen. „Da ist was, was mich stört, und das muss weg.“ In dieser Haltung bleiben sie stecken, und das Problem ebenfalls. Betrachte die Dinge von anderen Seiten. Jede Seite, die du erfindest, ist eine gültige Seite, von der man die Sache sehen kann. Wenn dir manche Menschen aus dem Weg gehen und du das problematisch empfindest, könntest du fragen: „Was wäre, wenn ich das größte und strahlendste Licht auf diesem Planeten wäre und die Menschen einfach Angst vor diesem perfekten Gott hätten?“ Das kommt dir wahrscheinlich gleich phantastisch und unglaublich unrealistisch vor, doch es ist eine gültige Betrachtungsweise. Genauso gültig wie alle anderen.

Sieh dir deine Probleme insbesondere von dieser Seite an: Was wäre, wenn all das absolut perfekt und richtig wäre? Worauf würde dann das alles hinauslaufen?

Dieser Standpunkt wird höchst selten eingenommen, er widerspricht so sehr dem menschlichen Denken. Und doch ist er sehr fruchtbringend. Denn, wie bei den Ursachen schon ausgeführt, sind all deine Probleme richtig.

Sieh dir dein Leben an. Da gibt es Dinge, die aus deiner Sicht gut laufen. Und es gibt Dinge, die aus deiner Sicht völlig daneben laufen. Und dann unterstell einmal die Annahme, dass all das perfekt und richtig wäre. Welchen Sinn ergibt dann das alles? Worauf läuft es hinaus? Welcher Weg zeichnet sich da ab? – Natürlich, es ist der Weg zum Erwachen, in die Erleuchtung. Aber das ist eine sehr allgemeine Feststellung. Es geht darum, dass du deinen Weg erkennst, dass du für dich erlebst, wohin das alles führt. Und wenn du das siehst, sehen viele Dinge überhaupt nicht mehr problematisch aus. Problematisch sind sie immer nur aus der Sicht des alten, dualen Menschen, nicht aus der Sicht des göttlichen Menschen.

Auch hier wieder eine Klarstellung, um zu verdeutlichen, was ich meine. Ich meine nicht, dass du ein Problem einfach erdulden und dir vorsagen sollst, dass es schon richtig ist. Ich meine, dass du es dir aus der Perspektive anschauen sollst, dass es perfekt und richtig sein könnte. Die erste Haltung macht dich zum Opfer, das halt vor sich hin leidet. Die zweite Haltung führt dich zu Erkenntnis und einem anderen Umgang mit deinen Problemen.

Eine wichtige Frage

Da die Menschen in der Regel so damit beschäftigt sind, ihre Probleme zu bearbeiten und/oder unter ihnen zu leiden, kommen sie selten auf die Idee, sich die folgende Frage zu stellen: Was würde ich tun, wenn ich dieses Thema / dieses Problem nicht hätte?

Die Antwort auf diese Frage ist in der Regel die Lösung des Problems. Ich erinnere mich gut daran, als ich mir angesichts meiner Geldprobleme diese Frage stellte. Die Antwort war schon da, bevor ich die Frage in Gedanken fertig formuliert hatte. Sie lautete: „Ich würde keinen einzigen Gedanken an Geld verschwenden.“ Voilà, genau das war die Lösung. Oft ist es mir nicht gelungen, keinen Gedanken daran zu verschwenden. In diesen Phasen wurde mein Problem schärfer. Und wenn es mir gelungen ist, nicht daran zu denken, kam Geld irgendwo her geflogen.

Die Antwort, die bei dieser Frage vor dir steht, ist das, was du tun solltest. Denn du solltest dich nicht mit Problemen befassen, sondern mit dem Leben. Und gehe ruhig einen Schritt weiter. Nimm alles her, was du so an Themen in deinem Leben siehst und was dir problematisch erscheint. Alles, wirf alles auf einen Haufen. Und nun frage dich, was du tun würdest, wenn dieser ganze Haufen nicht da wäre.

Speziell bei Menschen in der fortgeschrittenen Phase 3 lautet die Antwort häufig: „Ich weiß es nicht.“ Sie stünden dann plötzlich vor der Leere, denn das meiste haben sie schon aufgeräumt und losgelassen. Wenn sie nun ihre Probleme nicht mehr hätten, wären sie mittendrin in der Leere, im Nichts, auf der grünen Wiese. Und mit einem Mal hätte nur eine einzige Frage eine Bedeutung: „Was willst du jetzt tun, Schöpfer? Was willst du aus der Leere erschaffen?“ Das ist für den Menschen oft beunruhigend, weil er gewohnt war, auf das zu reagieren, was von außen an ihn herangetragen wurde. Und nun steht er da, alleine und souverän, ohne Vorbedingungen, und soll einfach nur das erschaffen, was ihm Freude bereitet. Sehr ungewohnt.

In der Tat befassen sich viele fortgeschrittene Erwachende nur deshalb mit Themen und Problemen, um der Leere zu entgehen, um sich ihr nicht auszusetzen. Sie wären eigentlich schon fertig mit allem, wollen aber den finalen Sprung ins kalte Wasser nicht wagen. Deshalb spielen sie weiterhin das gut bekannte Problemspiel.

Du bist zu nichts verpflichtet

Viele Probleme entstehen deshalb, weil der Mensch glaubt, eine Verpflichtung zu haben. Er muss die Eltern besuchen, weil sie sich sonst alleine fühlen und sich Sorgen machen; er muss auf seinen Partner Rücksicht nehmen; er muss der Bank aberwitzige Zinsen und Wechselkursdifferenzen zahlen; er muss einen Termin einhalten; er muss seinem Chef recht geben; er muss seine Versprechen einhalten; er muss freundlich zu Leuten sein, die er gar nicht mag; und so weiter und so fort. Die Liste ist endlos.

Jegliche Verpflichtung ist alte Energie. Der souveräne Mensch in der Neuen Energie hat keine einzige Verpflichtung. Keine einzige. Das duale, menschliche Selbst glaubt, dass ein Mensch, der keine Verpflichtungen kennt, ein rücksichtsloser Egoist sei. Und genau das stimmt nicht im Geringsten. Der göttliche Mensch pflegt ganz selbstverständlich einen respekt- und liebevollen Umgang mit allen Menschen, allen Lebewesen und allen Dingen. Etwas anderes würde ihm fremd und lebensfeindlich erscheinen. Er ist bloß nichts und niemandem verpflichtet außer sich selbst. Er gibt, was er gibt, aus Freude, und dabei gibt er üblicher Weise sehr viel mehr als der getrennte Mensch. Und ja, er bricht haufenweise Regeln. Denn mindestens 99% aller Regeln, die Menschen bisher erfunden haben, dienen dem bloßen Energiediebstahl, unterstützen Macht und Kontrolle und richten sich gegen ein souveränes Leben. Der getrennte Mensch sieht Regeln als Verpflichtungen, denen er nachkommen muss.

Die Haltung „Ich muss das tun, weil ich dazu verpflichtet bin“ ist nichts anderes als eine Ausrede. Eine Ausrede dafür, im Gefängnis der Trennung, des Schlafes und der Unfreiheit zu bleiben und nicht den Mut aufbringen zu müssen, das Gefängnis zu verlassen und sich im Land der Freiheit der Neuen Energie völlig neu orientieren zu müssen.

Doch erwachende Menschen wissen in ihrem Kopf, dass sie in die Freiheit gehen, und sie spüren die Resonanz in ihren Herzen. Sie spüren, dass dies eigentlich ihr Herzenswunsch ist und leiden unter den Problemen, die aus geglaubten Verpflichtungen entstehen. Daher: Verstehe, dass du zu nichts verpflichtet bist. Wie würde deine Entscheidung aussehen, wenn diese Verpflichtung nicht existieren würde? Das ist deine göttliche Entscheidung, hier spricht deine innere Stimme. Das ist die Entscheidung des souveränen Menschen, das ist die freie Entscheidung. Und wenn du sie nicht triffst, dann siehst du, wie es im Moment mit deiner freien Wahl aussieht, die Menschen grundsätzlich haben, tatsächlich aber kaum in Anspruch nehmen.

Keine Vorwürfe

Mache angesichts deiner Probleme niemandem Vorwürfe. Keinem anderen Menschen, keinem System und keinen Machthabern, keinem Gott, keinem Engel, keinem Universum, keinen Energien, die da gerade auf die Erde einströmen, nicht deiner Erziehung, einfach nichts und niemandem. Und vor allem – und das ist das Wichtigste – mach dir selbst keine Vorwürfe. Erwachende Menschen, besonders fortgeschrittene, die begriffen haben, dass sie selbst für alles verantwortlich sind, üben sich gerne in Selbstvorwürfen angesichts ihrer Probleme. Sie sagen sich: „Ich habe das nicht hingekriegt, ich bin zu dumm dafür, ich bin noch nicht weit genug, noch nicht erwacht genug. Mit dieser und jener Handlung oder Geisteshaltung habe ich mir das alles eingebrockt.“ Usw.

Tu das nicht! Mach dir keine Selbstvorwürfe! Damit minderst du dein Selbstwertgefühl, steigerst deine Unzufriedenheit, schwächst deinen Energiehaushalt und drückst dich wieder in die Spirale des Bearbeitens von Problemen hinein. Verstehe, dass du nichts falsch gemacht hast! Die Dinge sind, wie sie sind, basta. Du hast jetzt, in diesem Moment, die Möglichkeit, anders auf deine Probleme zu antworten, anders mit ihnen umzugehen. Wenn du dich auf diese Chance fokussierst, hast du gar keine Zeit mehr, dir selbst etwas vorzuwerfen. Gleichzeitig sagst du damit Ja zu dir und zum Leben.

Hilfsmittel

Schließlich möchte ich hier auf die Hilfsmittel im Übergang hinweisen, die dir immer helfen, anders als gewohnt mit deinen Problemen und Themen umzugehen. Sie helfen dir, Frieden zu schließen, aus dem Modus des Probleme Lösens heraus zu kommen und deine göttliche Lösung zum Vorschein kommen zu lassen.

Und wenn du alleine nicht vernünftig weiter kommst, hol dir Hilfe von einem Lehrer der Neuen Energie. Er versteht dich ganz genau, gibt dir die so wichtige Außensicht, die du selbst oft nicht hast, kann dir solcherart sehr viel Zeit und Kummer ersparen und führt dich immer zur Eigenermächtigung.


Schließlich möchte ich noch ein Zitat von Jed McKenna bringen:

Es geht nicht darum, den Sack voller Steine zu studieren und kennen zu lernen, sondern darum, ihn fallen zu lassen.

Mit anderen Worten: Es geht nicht darum, die Probleme zu analysieren, um ihre Ursachen kennen zu lernen, und sie lösen zu wollen, sondern darum, die Probleme loszulassen.

Wenn es dir gelingt, folgende Haltung einzunehmen, „Es ist mir egal, ob ich das Problem habe oder nicht“, dann hast du gewonnen. Wohlgemerkt, ich sage nicht: „Es ist mir egal, dass ich dieses Problem habe.“ Das wäre das Ignorieren und Ausdruck einer Opferhaltung. Anstatt das Problem zu ignorieren, fühlst du es, lässt alle deine Gefühle im Zusammenhang mit diesem Problem zu, bearbeitest es dann nicht weiter und nimmst die Haltung ein: „Es ist mir egal, ob ich das Problem habe oder nicht.“ Mit dieser Haltung lässt du weder das Problem über dich herrschen, noch lässt du dich davon abhalten, dein Leben zu leben. Du lässt es los.