Titel und Zertifikate sind ein Ausdruck alter Energie und alten Bewusstseins. Sie bescheinigen allesamt, dass ein Mensch bei irgendeiner Institution Wissen der Ebene 1 erworben hat und dieses Wissen korrekt wiedergegeben hat.
Nehmen wir einmal den Klassiker der akademischen Titel, wie zB. Magister (Mag., heute Master), Doktor (Dr.) oder Diplom irgendwas (Dipl.-…, zB Diplom-Ingenieur). In einem akademischen Studium lernt man noch viel mehr als in einer Schule, Unmengen von „Wissen“ anderer Leute in sein Gehirn zu stopfen. Bei langen und umfangreichen Prüfungen wird festgestellt, ob der Student das Wissen richtig wiedergeben kann. Richtig heißt hier nicht einmal richtig im Sinn der Schöpfer dieses Wissens, sondern richtig im Sinn der Leute, die das Wissen abfragen, also richtig im Sinn der Prüfer.
Darüber hinaus lernt man in einigen Studien (nicht in allen) wissenschaftlich zu arbeiten. Das bedeutet, dass der Student bezüglich eines Themas, von dem die Lehrer meinen, dass es zum Studium passt, eine Hypothese aufstellt und dann mit anerkannten Verfahren beweist, dass die Hypothese richtig ist. Wer immer diese Verfahren auch entwickelt und anerkannt hat. Die Hypothese muss dabei so formuliert sein, dass jeder Mensch in der Lage ist, sie mittels der anerkannten Verfahren zu verifizieren (zu bestätigen) oder zu falsifizieren (sie zu widerlegen). Eine einzige Falsifizierung genügt, um die Hypothese als falsch gelten zu lassen, auch wenn sie tausend Mal verifiziert wurde. Selbstverständlich werden diese wissenschaftlichen Maßstäbe in der praktischen Wissenschaft nicht so streng angewendet, in einigen Bereichen sogar höchst selten.
Darüber hinaus besteht wissenschaftliches Arbeiten aus einer Fülle von Formvorschriften. Außer der Hypothese selbst darf keine Idee vom Studenten sein. Er muss durch umfangreiche Quellenangaben nachweisen, dass praktisch alles Wissen nicht von ihm, sondern von jemand anderem stammt, und dass er all dieses Wissen gelernt hat. In den Formvorschriften wird festgehalten, wie die Quellen zu zitieren sind und wie auf sie zu verweisen ist.
Mit anderen Worten: Es geht immer nur um das Außen. Den Menschen wird eingehämmert und eingebläut, dass das gesamte Wissen im Außen zu finden ist, nicht im Innen. Es ist sogar verboten, eigenes Wissen einzusetzen, das wäre nicht wissenschaftlich. Alles im Außen, nichts im Innen – was ist das? Alte Energie. Das Gegenteil von Souveränität, Eigenverantwortung und Selbstvertrauen. Durch das Erwerben und Führen eines Titels zeigt ein Mensch, dass er gut darin war, fremdes Wissen zu erlernen und anzuwenden und dass er sein Bewusstsein gegenüber der Neuen Energie und seiner eigenen Weisheit fest verschlossen gehalten hat. Das heißt nicht weniger, als dass dieser Mensch mit seinem Titel zeigt, dass er selbst dumm ist (weil er sich selbst dumm machen ließ). Zum Erwachen führt das freilich nicht.
Mit den diversen Zertifikaten ist es im Grunde dasselbe. Sie sind zwar in der Regel leichter zu erwerben als akademische Titel, aber auch hier geht es darum, sich Wissen aus dritter Hand zu erwerben und dieses wiederzugeben. Hier genügt in der Regel eine mehrwöchige Ausbildung, oft sogar auch nur ein Wochenendworkshop. So oder so, es handelt sich nicht um eigenes, erlebtes Wissen, nicht um Wissen der Ebene 4.
Die Menschen, die von anderen glauben, dass diese wohl sehr weise und kompetent sein müssten, wenn sie Titel und Zertifikate vorzuweisen haben, spielen dasselbe Spiel der alten Energie. Sie versuchen erst gar nicht, ihr eigenes Gefühl bezüglich des Lehrers wahrzunehmen und diesem Gefühl zu folgen, sondern sie lassen ihr altes, duales Selbst sprechen, das ihnen sagt, dass ein Titel zeige, dass der Träger des Titels über das nötige Wissen und die nötige Kompetenz verfüge. Schließlich hätten ja andere Menschen das überprüft und für wahr befunden.
Wenn also nun die Lehrer ihre Titel führen und ihre Zertifikate vorweisen, zeigen sie damit, dass sie ein altenergetisches Spiel spielen und Menschen anziehen wollen, die dasselbe Spiel spielen. Sie wollen zeigen, dass sie (angeblich!) mehr wissen als die Schüler. Das ist ein Egospiel und letztlich sogar ein Machtspiel. Wo da das Erwachen und die Erleuchtung bleiben, soll jeder für sich selbst beurteilen.
Oft führen Lehrer auch noch an, dass sie bestimmte Verfahren und Methoden nach XY anwenden. Sie brüsten sich auch noch damit, dass sie mit anderen Menschen etwas tun, das sie nicht selbst erfahren haben, sondern das ein anderer, berühmter Mensch entwickelt hat. Sie sagen damit: „Der weiß es, ich weiß es nicht. Aber ich habe es von ihm gelernt.“ Wollen diese Menschen dann auch das Leben anderer führen, oder doch lieber ihr eigenes? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass das Leben jeder selbst leben und erfahren muss, da hilft kein Wissen aus dritter Hand.
Ich habe früher einmal in Diskussionen beim Argumentieren öfter gesagt: „Du musst mir nicht glauben, du musst dich nicht auf meine Aussagen verlassen. Alles, was ich sage, kannst nachlesen.“ Und dann habe ich die Quellen aufgezählt. Je mehr Quellen ich angeben konnte, desto wertvoller schien mir mein Wissen. Was habe ich da gemacht? Ich habe stolz vorgeführt, dass ich über viel Wissen der Ebene 1 verfügte. Und ich habe gesagt, dass mein Wissen nichts wert war, das der anderen schon. Aus heutiger Sicht erscheint mir das grotesk, es ist die Perversion des göttlichen Menschen. Und genau das wird durch das Spiel mit Titeln und Zertifikaten ausgedrückt.
Ich bin heute sehr, sehr vorsichtig bis ablehnend was Ausbildungen im spirituellen Bereich betrifft. Denn gerade da gibt es im Außen nichts zu lernen. Genau da geht es nur um Dinge, die jeder Mensch in sich selbst hat. Da kann er nur einen Neuen Lehrer brauchen, der ihm hilft, seine eigene Weisheit zu sehen. Gott sei Dank gibt es für Neue Lehrer noch keine Titel und Zertifikate.
Ich meine, natürlich muss jemand, der zB im Bereich der Quantenphysik forschen will, eine Ausbildung machen. Es wäre wirklich mühsam, wenn er alle wissenschaftlichen Erkenntnisse, die es bis jetzt gab, noch einmal selbst machen müsste. Aber die Methoden der Ausbildung müssen sich ändern, und das werden sie auch. Das Wissen, das andere Menschen entdeckt haben, liegt einfach als Angebot da. Nicht als etwas, das erlernt und reproduziert werden muss. Es kann nicht so sein, dass nur ein Mensch, der seine alte, duale Reproduktionsfähigkeit unter Beweis gestellt hat, die Erlaubnis erhält, auf diesem Gebiet zu forschen.
Interessanter Weise ist es ja in der Praxis so, dass die wesentlichen, neuen Erkenntnisse von Menschen kommen, die zwar ihre Titel gesammelt haben, aber das alte Vorgehen großteils über Bord geschmissen haben und nun ihre eigenen, intuitiven, kreativen Wege gehen. Einstein war bekanntlich ein Schulversager. Er hatte kreative Ideen und eine innere Gewissheit bezüglich seiner Ideen. Er eignete sich dann das nötige Wissen an, um seine Forschungen betreiben zu können. Das passiert heute auf der ganzen Welt, bloß werden nicht alle Wissenschaftler so berühmt wie Einstein.
Aber was das Leben an sich betrifft, das Erwachen, den Übergang in die Neue Energie, weiß ich nicht, welche Bedeutung Ausbildungen haben sollen.
Ich bin Professor Magister Doktor Reiner Maria. Ich trage keinen dieser akademischen Titel, aber ich bin das alles. Die drei genannten Titel sind lateinische Wörter. Professor bedeutet Lehrer, und das bin ich, Ich teile mein Wissen (der Ebene 4) und setze meine mittlerweile gut trainierte Intuition ein, um dadurch anderen Menschen zu helfen, ihr eigenes Wissen zu entdecken. Magister bedeutet ebenfalls Lehrer – und auch Meister. Ich bin der Meister meines Lebens, da gibt es keinen anderen. Doktor bedeutet Gelehrter. Ich bin ein Gelehrter, ich habe das Leben und mich selbst studiert und tue es noch. Bei meinem Studium habe ich mit fortschreitender Dauer gelernt, nicht meinen Verstand, sondern andere Instanzen einzusetzen, die mich viel schneller zu viel tieferen Erkenntnissen gebracht haben.
Ich bin ein Wissenschaftler des Bewusstseins, für mich seit einigen Jahren die spannendste Wissenschaft. Sie ist die Mutter der Wissenschaften, denn alles, was ist, entstand und entsteht durch Bewusstsein.
Wie viele andere habe ich auch ein Gymnasium besucht und ein Universitätsstudium gemacht. Darüber hinaus habe ich im Lauf der Zeit viele Kurse gemacht und Zertifikate gesammelt. Ich hatte einen dicken Packen an Zeugnissen zuhause. Schon vor vielen Jahren habe ich sie alle weggeschmissen. Ich besitze heute keinen einzigen Nachweis darüber, dass ich irgendetwas absolviert habe (mit Ausnahme eines Führerscheins). Einen Nachweis, der zeigt, dass jemand anderer der Meinung war, dass ich Wissen der Ebene 1 wunschgemäß reproduziert habe. Stattdessen bin ich weise und schöpfe ständig aus meiner eigenen Weisheit.
Menschen, die Lehrer oder Mentoren suchen, sollten sich von Anbeginn an niemals von Titeln und Zertifikaten beeindrucken lassen, sondern schnellstens lernen, auf neue Art zu lernen (wie im Abschnitt Neues Lernen beschrieben) und sich bei ihrer Wahl von ihrem Gespür, von ihrer eigenen Weisheit leiten lassen.
Geht hinaus und lehrt mit euren eigenen Worten. (Tobias)