Der Übergang in die Neue Energie

Das, was ich den Übergang nenne, ist hauptsächlich die Phase 3 des Erwachens. (Die fünf Phasen des Erwachens werden in diesem Kapitel beschrieben.) In dieser Phase wird der altbekannte Mensch zum göttlichen Menschen, er bewegt sich von der alten Energie in die Neue Energie, er geht über die Dualität hinaus in seine individuelle Einheit, in den integrierten Zustand. Er wird von einer Raupe zum Schmetterling. Die Phasen 1 und 2 des Erwachens werden in diesem Kapitel wohl beschrieben, sind aber nicht das Zentrum der Betrachtung.

Irgendwann erkennt der Mensch, der bisher ein „normales“ Leben als schlafendes, getrenntes Wesen in der dualen Energie gelebt hat, dass dieses Leben eben nicht normal ist. Er beginnt, seine Augen zu öffnen und zu sehen, wie die Dinge wirklich sind. Das ist der Beginn eines Prozesses, der nicht weniger beinhaltet als die vollständige Transformation des Menschen. Sein Leben ändert sich bis in die tiefsten Grundzüge, seine Augen werden immer offener, er sieht immer klarer, bis er schließlich die Illusionen der dualen Welt durchschaut und hinter sich gelassen hat, bis er ein vollständig erwachter, göttlicher, souveräner Mensch in der Neuen Energie ist.

So oft wird das Bild der Raupe, die zum Schmetterling und damit zu einem völlig anderen Wesen wird, verwendet. Und in der Tat ist dieses Bild sehr bezeichnend für das, was passiert. Denn in Wahrheit stirbt der alte Mensch, der neue, göttliche Mensch wird geboren. Danach ist nichts mehr so, wie es seit ewigen Zeiten war. Halte dir einmal vor Augen, was das bedeutet. Du stirbst, bleibst aber in deinem Körper. Alles, wovon du glaubtest, dass es einen Menschen ausmacht, geht. Das sind mitunter langwierige und schmerzliche Prozesse des Loslassens. Was aber am Ende kommt, ist großartiger, als du es dir vor und während der ganzen Reise vorstellen kannst. Es ist viel realer, echter als das alte Menschenleben, denn dies war nur auf Illusionen aufgebaut.

Der Erwachensprozess dauert einige Jahre. Zumindest kann ich mir heute nicht vorstellen, dass er in weniger als zwei, drei Jahren durchlaufen werden kann. Und das wäre das Super-Turbo-Eilzugstempo, das nur mit einem sehr hohen Grad an Bewusstheit von Anfang an möglich wäre, mit einem Ausmaß an Selbstvertrauen, wie es für getrennte Menschen mehr als unüblich ist. Mit einer optimalen Begleitung eines erwachten Lehrers. Die meisten Menschen brauchen für diesen Prozess zumindest zehn Jahre, etliche länger. Ich muss jedoch sagen, dass diese Menschen den Weg bereitet haben, sodass es heutigen Erwachenden möglich ist, den Übergang in deutlich weniger als zehn Jahren zu vollziehen.

Gib dich also nicht der Illusion hin, du könntest in einem Jahr oder weniger der göttliche Mensch in der Neuen Energie sein. Und darum geht es auch gar nicht. Es geht nicht um Geschwindigkeitsrekorde sondern darum, wie du diesen Prozess gestaltest. Von extrem schwierig, problematisch, schmerzvoll, höllisch, Furcht erregend, voller Leid und Qual bis zu gemütlich, spannend, ja sogar genussvoll ist alles möglich. Je geringer der Grad deiner Bewusstheit ist (Und das ist wahrhaftig nicht abwertend gemeint, sondern der Normalfall!), desto mehr liegst du beim unangenehmen Extremfall. Herausfordernd ist der Prozess in jedem Fall, weil du dich von allem trennst, was du bisher gekannt hast. Aber Herausforderungen müssen nicht schmerz- und leidvoll sein.

Kommentare

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Lieber Reiner,

ich habe es geschafft. Der Geburtsprozess war heftig, aber nun ist es umso schöner :-) (zumindest dieser Teil, bis zur nächsten Wehe)
Ich habe erkannt, dass mein Ego nicht mein Feind ist. Im Gegenteil, es tut mir unendlich leid, dass ich es vernichten wollte. Ich sehe es sogar zum Teil als meinen ungeliebten Anteil (inneres Kind), dass unglaubliche Angst hatte. Ich nehme mein Ego nun an die Hand und zeige ihm, dass es vertrauen haben darf. Das ich mein Leben jetzt in die Hand nehme und ich voller Selbstvertrauen bin UND ich weiß was ich tue. Ich spüre eine unglaubliche Entspannung, dass mein Ego nun endlich seinen vorgesehenen Platz einnehmen darf und die Kontrolle loslassen kann. Im Grunde hat es sich nichts sehnlicher gewünscht, als das ich endlich erscheine! Erwachsen, stark und voller Selbstliebe!! Jemand der für sich einsteht, sich aus der Opferrolle erhebt und auch Grenzen setzen kann.
Ich wollte dir nochmal Danke sagen! Deine Worte waren für mich wie ein Licht in der tiefsten Dunkelheit

Antwort auf von Jacqueline

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Liebe Jacqueline,
genau dasselbe hast du mir am 28. 1. per Mail geschrieben. Ich habe auch geantwortet, aber vielleicht ist das in deinem Spam-Ordner gelandet.
Jedenfalls freue ich mich gleich zweifach. Einmal wegen deiner Geburt, und einmal, weil du es hier auch öffentlich gepostet hast. :-))
Alle Liebe
Reiner

Antwort auf von Reiner

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Danke für deine Nachricht :-)
Es ist wirklich ein seltsames Gefühl jetzt.. mein Kopf denkt, wars das jetzt? Was tue ich denn jetzt, wenn ich nicht mehr suche? Mann.. fast schon langweilig. Ich spüre auch, dass ich mich gerne ausdrücken möchte, weiß aber noch nicht in welcher Art. Was wirklich interessant ist, ist dieser klare Blick auf alles. Es ist wie wenn der Schleier vor den Augen weg ist und man sieht alle Programme und Konditionierungen. Innere Kinder, Vater,- und Mutterthemen, Bedürfnisbefriedigung, Machtkämpfe, Angstvermeidungsstrategien.. etc. Meine Therapeutin hatte mich wieder heim geschickt. Sie meinte ich hätte doch schon alles..sollte selbst Therapeutin werden, wegen diesem klaren Blick. Irgendwie denke ich aber immer noch es könnte noch was gelöst werden. Tatsache oder Macht der Gewohnheit?? Als das erste mal dieser Schleier weg war, war alles so unglaublich. Jetzt ist es schon irgendwie ruhiger und gewohnter. Meine Kinder sind total verändert und ich sehe sie wirklich. Wir sprechen wieder die selbe Sprache und sie müssen meine unterdrückten Gefühle nicht mehr ausagieren. Ich habe gerade überhaupt kein Bedürfnis nach einem anderen Menschen (Mann) der mir irgendetwas gibt. Da ist kein sehnen und vermissen in irgendeiner Art. Selbst das Nachdenken über andere befriedigt mich nicht mehr wirklich. Ich möchte keine Probleme mehr für andere lösen. Ich kann jeden Sein lassen wo und wie er gerade ist. Wow, das ist echt die größte Erkenntnis. Denn mein Helfersyndrom war wirklich sehr ausgeprägt und plötzlich... nichts..
Danke nochmals!! Ich habe es jetzt einfach ein bisschen sprudeln lassen :-) Bis zur nächsten Erkenntnis

Mein Gott ist das schön, was du schreibst! Und es könnte jedes Wort von mir sein, ich kann jedes einzelne Wort von dir perfekt nachvollziehen und 1:1 unterschreiben.

"Ich spüre auch, dass ich mich gerne ausdrücken möchte"
Vielleicht wäre ja der Gemeinsame Raum was für dich? Aber nachdem du dich bis jetzt nicht gemeldet hast, wohl eher nicht. Ich würde jedenfalls gerne lesen, was du zu teilen hast.

"Irgendwie denke ich aber immer noch es könnte noch was gelöst werden. Tatsache oder Macht der Gewohnheit??"
Ganz klar Macht der Gewohnheit. Ich kenne das. (Natürlich.) Ich war damals über ein Jahr lang auf der Suche nach Problemen, nach Themen, die noch erledigt werden mussten. Und so habe ich mir Probleme erschaffen, bis ich draufgekommen bin, dass da ja gar nichts war.
Höchstwahrscheinlich gibt es bei dir noch ein paar Dinge, die gelöst werden müssen. Oder besser gesagt, die entlassen werden müssen. Aber die kommen von selbst. Wenn sie da sind, kannst du sie nicht übersehen. Und sie gehen auch von selbst. Alles, was du zu tun hast, ist, das alles zuzulassen, es geschehen zu lassen. (Bei mir war das in den ersten Monaten auch so. Du kannst das im Blog von Jänner bis Mai 2010 nachlesen.)
Ich kann dir sagen, es ist sehr ungesund, wenn du selbst aktiv nach Themen suchst, und noch ungesünder, wenn du selbst aktiv versuchst, sie zu lösen. Das macht dein Leben schwieriger und unangenehmer. Lebe einfach dein schönes, neues Leben mit Genuss. :-)

"Ich möchte keine Probleme mehr für andere lösen."
Das ist gut, sehr gut. :-)

"Ich habe es jetzt einfach ein bisschen sprudeln lassen :-)"
Ich freue mich darüber! :-)
Alles Liebe
Reiner