Etwas erschaffen

Dieses Hilfsmittel fällt dem erwachenden Menschen oft nicht auf Anhieb ein, wenn er gerade in seinen Turbulenzen des Übergangs steckt. Da sitzt er und grübelt, macht sich möglicherweise gerade Sorgen, vielleicht verzweifelt er auch, und kommt nicht auf die Idee, dass ihn seine Kreativität aus dieser Falle holen kann.

Wenn ich davon spreche, etwas zu erschaffen, meine ich damit keineswegs nur sogenannte künstlerische Dinge. Menschen verbinden Kreativität allzu oft nur mit Kunst, also etwas malen, komponieren und dergleichen. Das ist natürlich auch kreativ. Ich meine aber, irgendetwas zu erschaffen, egal was. Ich erschaffe in diesen Augenblicken gerade einen Text. Es kann auch bedeuten, etwas zu basteln (aber dann besser ohne Vorlage), etwas zu reparieren, den Keller oder den Kleiderschrank aufzuräumen, die Möbel anders zu arrangieren … alles Mögliche. Wenn du bügelst, erschaffst du faltenfreie Wäsche. Wenn du die Festplatte deines Computers entrümpelst, erschaffst du ein Leben mit weniger Ballast.

Beim Erschaffen ist es wichtig, dass du deinen Selbstausdruck in dein Werk legst. Wenn es um solche Dinge wie Aufräumen u. dgl. geht, dann tue das nicht einfach mit dem Ziel, einen aufgeräumten Raum zu haben, sondern führe einfach die Tätigkeit nach deiner Facon aus. Darum geht es. Wie bei meinem Erschaffen dieses Textes. Da geht es auch nicht darum, wie schnell ich fertig bin oder wie viel ich schreibe, sondern darum, dass ich das ausdrücke, was ich ausdrücken will.

Die Sinnhaftigkeit deines Werkes ist ebenfalls kein Kriterium. Die ergibt sich nur durch die Bewertungen von dir und anderen. Es ist völlig egal, ob das, was du erschaffst, von dir oder anderen als sinnvoll eingestuft wird, oder als brauchbar. Es ist schon alleine deshalb sinnvoll, weil du dabei kreativ bist, weil du dich ausdrückst.

Durch das Erschaffen gewinnst du wieder einmal Abstand zu deiner üblichen Gedankenmühle. Du verfällst sehr schnell in einen anderen Modus, wenn du kreativ bist. Deine Aufmerksamkeit ist nun bei deinem Werk. Oder, besser noch, bei der Tätigkeit an sich. Das bringt dich ins Jetzt, also zu dir.

In der Kreativität drückst du dich selbst aus. Mag sein, dass ein Teil deines Ausdrucks vom alten, menschlichen Selbst kommt. Das ist OK. Und ein Teil kommt mit Sicherheit von deinem göttlichen Selbst, wenn du zB eine Idee hast. Im kreativen Akt und im kreativen Ausdruck übst du dich darin, du selbst zu sein.

Etwas zu erschaffen bringt dich aus der alten, menschlichen Konditionierung und somit aus dem Verhaftetsein in einer Situation heraus, führt dich ins Jetzt und zu dir und lässt dein göttliches Selbst sich ausdrücken. Das ist wirklich ein hervorragendes Hilfsmittel!

Und es funktioniert! Manchmal sitzt du vielleicht da und denkst, dass dir Kreativität jetzt auch nicht weiter hilft, du steckst ja so tief in Problemen drin, die du gelöst haben willst. Du denkst also, dass das nicht brauchbar sei. Doch kaum tust du es, kaum beginnst du, etwas zu erschaffen, stellst du schon fest, dass es tatsächlich funktioniert. Ich habe das oft erlebt.