Nicht viel. In den letzten zwei Tagen habe ich diesbezüglich einen Quantensprung gemacht. In den Shouds wird das ja schon seit langem gesagt. Alle möglichen Gedanken, Gefühle, Ängste seien nicht die unsrigen, wir spürten lediglich die Gefühle und Ängste der Masse. Lange Zeit hatte ich diesen Zugang abgelehnt, weil ich glaubte, dadurch meine Verantwortung für mein Leben abzugeben. Ich nahm ja deutlich wahr, dass ich dachte, dass ich fühlte, dass ich glaubte usw. Irgendwann letztes Jahr trat ich dieser Idee, gewisse Gedanken und Gefühle seien nicht die meinen, näher, ohne dass sich dadurch groß etwas geändert hätte. Heuer zu Jahresbeginn machte ich einen Sprung. Ich konnte fühlen, wie das Massenbewusstsein mich zurückzog und meine Einstellung nicht duldete. Die folgende Zeit zeigte, dass dieser Sprung zu klein war, ich dachte, fühlte, erwartete und glaubte nahezu gleich wie zuvor. Hm.
Und jetzt, nach einer gefühlten Ewigkeit (ca. ein Jahr) spüre ich den Quantensprung. Ich sehe glasklar vor mir, dass einige Themen betreffend nahezu kein Gedanke mein eigener ist, dass praktisch alles von außen kommt und ich es ausagiere wie ein programmierter Roboter. Und in der Tat, fast alle Menschen sind nichts anderes als programmierte Roboter. Ich meine das keineswegs beleidigend oder abwertend, es ist einfach eine Tatsache.
Und jetzt, da ich so klar sehe, was meins ist und was nicht, bemerke ich, dass es mir relativ leicht fällt, das loszulassen, was nicht meins ist. Daran möchte ich dich teilhaben lassen und dir erzählen, wie es mir geht. Vielleicht nützt es dir etwas.
Ich nehme ein Beispiel, das sicher jeder kennt. Der Glaube, dass Mangel der Normalzustand sei und Fülle erst erarbeitet werden müsse. Wodurch auch immer. Entweder durch arbeiten im herkömmlichen Sinn, wobei irgendwer für diese Arbeit bezahlt, oder durch gekonntes Manifestieren aus dem Geist heraus. In beiden Fällen glaubt der Mensch, er müsse die Fülle erst herbei schaffen. Der Unterschied besteht nur in dem Ansatz, wie sie herbei geschafft wird. Aber in beiden Fällen geht der Mensch davon aus, dass die Fülle von Haus aus nicht da ist. Doch genau das ist der Fall! Der Reichtum ist bereits da, wir blockieren ihn durch unseren Glauben, und dieser Glaube ist nicht unserer. Das Universum und ganz besonders der Planet Erde zeigen uns Tag für Tag, Moment für Moment, dass überall so viel Fülle ist, dass man es fast als unverschämt bezeichnen könnte, aber wir glauben trotzdem etwas anderes.
Dieser Glaube, dass Mangel der Grundzustand sei, wird uns anerzogen, wir kommen nicht mit diesem Glauben zur Welt. Wir lernen ihn von den Eltern und der Familie, später fast überall, wo wir hinkommen. In der Schule, in den Familien unserer Freunde, im Fernsehen, am Arbeitsplatz, überall. Manche Menschen erleben wenige Ausnahmen und lernen einen oder ein paar andere Menschen kennen, die diesen Glauben nicht haben, die gar nicht wissen, was Mangel überhaupt ist. Aber die meisten kennen nicht einmal diese Ausnahmen.
Dies ist nur ein Beispiel, aber ein prägnantes, sehr weit verbreitetes und sehr hartnäckiges. Du hast gelernt, diesen Glauben zu übernehmen, du hast ihn nicht selbst erschaffen! Er ist ein Kuckucksei, das dir ins Nest gelegt wurde. Und du warst verrückt genug, dieses Kuckucksei auszubrüten, zu hegen und zu pflegen. Man hat dir gesagt, dass du das so tun musst, dass es keine andere Möglichkeit gibt. Also hast du es gemacht. Aber du bist nicht der Schöpfer dieses Glaubenssystems, daher ist es nicht deins. Du verbringst Zeit und jede Menge Energie damit, dieses Glaubenssystem zu pflegen und weiter zu nähren. Doch du nährst ein Kuckucksei, nicht deine eigenen Eier! Und das Schlimmste ist: Du glaubst am Ende, dass der Glaube deiner wäre, dass diese verrückten Gedanken deine wären!
Der Stein, über den ich lange Zeit gestolpert bin, war der:
Ich dachte zB daran, was ich tun könnte, um Geld zu mir kommen zu lassen. Dabei dachte ich alle möglichen Varianten. Ich kann zB etwas zum Verkauf anbieten. Das ist ja so weit OK. Ich erschaffe etwas, das auch andere Menschen interessiert, und die kaufen etwas von mir. Ich dachte auch daran, mir Geld einfach vorzustellen, zu atmen und es dann einfach zu mir kommen zu lassen. Es kommt halt dann auf irgendwelchen Wegen zu mir. Das ist auch OK, und es funktioniert auch, wenn ich mir selbst dabei nicht im Weg stehe. Schließlich dachte ich selten auch daran, irgendeine bezahlte Arbeit zu übernehmen. Das waren die seltensten und leisesten Gedanken. Was ich aber im Grunde sagen will, ist, dass ich diese Gedanken hatte.
Natürlich, ich bin der, der diese Dinge denkt. Also konnte ich wenig damit anfangen, wenn ich hörte, dass diese Gedanken nicht die meinen seien, ich dachte sie ja! Aber: Diese Gedanken entsprangen dem Glauben, dass ich überhaupt irgendetwas tun muss, um Geld einzunehmen! Und dieser Glaube ist nicht auf meinem Mist gewachsen, der wurde mir eingepflanzt! Ich habe ihn irgendwann übernommen und weiter genährt. Durch meine Gedanken, die ein Produkt dieses Glaubens waren. Und so sah ich über die letzten zwei Tage immer deutlicher, wie viel von meiner Energie ich darauf verschwendete und verschwende, um den Glauben anderer Leute zu pflegen und zu nähren. Ich sah und sehe, wie ich das lebe und ausagiere, was mir von anderen ins Nest gelegt wurde. Und das fühlt sich anstrengend und unfrei an.
Und so sah und sehe ich, dass in einigen Bereichen herzlich wenig meins ist. Fast nichts, eigentlich. Insbesondere sehr wenig von den Dingen, mit denen sich mein Verstand die meiste Zeit so beschäftigt.
Was ist eigentlich meins? Ganz einfach: alles das, was originär von mir stammt. Das, was ich erschaffen und hervorgebracht habe. Dazu gehört jede Erkenntnis, die ich hatte. Dabei zählt es nicht, ob ein anderer Mensch dieselbe Erkenntnis hatte. Eine Sache muss nicht einzigartig sein, um die meine zu sein. Beispielsweise bin ich irgendwann 2007 draufgekommen, dass ich Gott bin. Ich hatte das zuvor nirgendwo gelesen oder gehört. Ich bin ganz von selbst draufgekommen, durch meine Intuition, durch meine Ideen, durch meine Gedanken. Bei dieser Erkenntnis habe ich nichts gedacht, was mir jemand anderer vorgesagt hatte, es stammte alles von mir. Die Tatsache, dass Tausende andere Menschen diese Erkenntnis auch hatten, besagt nicht, dass sie nicht meine war. Jeder hatte sie für sich, entgegen dem Glauben, der ihm eingepflanzt wurde.
Jede Idee für eine Schöpfung ist meine. Jeder Selbstausdruck, solange er wirklich von mir selbst ist und nicht etwas wiederkäut. Es gibt viel von mir zu sehen und zu lesen, was meins ist. Da fällt mir gerade ein: Eben mit dieser Begründung lehnen Verlage gerne Bücher ab. Man muss dort nämlich irgendwie zeigen, dass andere Menschen schon vorher dasselbe gesagt haben. Mit anderen Worten, man muss zeigen, dass man nicht man selbst ist, sondern bloß ein Wiederkäuer. Genau das lernt man in der Schule, an der Universität usw.
Das Prinzip, das ich mit dem Beispiel Mangel dargelegt habe, gilt ja überall. In allen Lebensbereichen wurde dir der Glaube eingeimpft, dass du etwas tun musst, etwas leisten musst, um etwas zu erhalten. Du musst einen anderen Menschen so und so behandeln, damit du Achtung oder Liebe von ihm bekommst. Du musst dich irgendwie kleiden, um in bestimmten Kreisen nicht ausgestoßen zu werden. Du musst verzeihen, lieb sein, nett sein … ach, dasselbe Prinzip überall. Die Basis ist immer der Mangel. Mangel an Geld, an Liebe, an Achtung, an Zuwendung jeder Art. Und du musst dir all diese Dinge erst erarbeiten.
Und nun sieh dir deine Gedanken und Erwartungen an. Welche davon sind deine? Fast gar keine, oder? Wie irgendein Vogel das Ei des Kuckucks ausbrütet, ihm seine Wärme gibt und gar nicht mitkriegt, dass er einen Kuckuck heranzieht, nicht sein eigenes Kind, genauso denkst, erwartest und fühlst du das, was andere dir ins Nest gelegt haben. Die ganzen Glaubenssysteme kommen nicht von dir.
Dieser Zugang hat mir ermöglicht, zu erkennen, was meins ist und was nicht. Und nun, da ich sehe, was nicht meins ist, fällt es mir viel leichter, das loszulassen, als das vorher der Fall war, als ich all diese blöden Gedanken für die meinen hielt. Erste Veränderungen erlebe ich bereits.
Ich hatte wohl schon seit langer Zeit immer wieder den Gedanken, dass ich mir nichts von dem, was ich mir wünsche, erschaffen muss, sondern dass alles schon da ist. Aber wie das so ist, es waren leise Gedanken, die Erkenntnis fehlte. Die Erkenntnis kam jetzt, da ich innerlich das alles erlebe. Darauf kommt es an. Jetzt ist mein Stolperstein weg.
Im gestrigen Leuchtturmstrahl habe ich gefragt: Wieviel Liebe kannst du annehmen, ohne dafür eine Gegenleistung erbringen zu müssen? – Das ist die Frage der Fragen, denn letztlich dreht sich alles um Liebe. Stell es dir vor, begib dich da hinein! Stell dir vor, andere Menschen lieben dich über alles, sie würden alles für dich tun, und du musst keinen Finger dafür krumm machen. Wieviel kannst du annehmen? Wann blockst du ab? Wann beginnst du, Gegenleistungen erbringen zu wollen?
Siehst du, das ist der Glaube, der dir eingepflanzt wurde, der nicht der deine ist. Dieses etwas tun Wollen, es dir verdienen Wollen. Dabei ist das Prinzip des Lebens genau umgekehrt. Es ist alles bereits da, nichts muss verdient oder erarbeitet werden. Durch den Glauben an den Mangel, der eine Illusion ist, blockieren wir diese Dinge, sie werden für uns nicht sicht- und erlebbar. Bei der Liebe ist das ganz evident und leicht erlebbar. Die ganze Liebe des Universums ist in dir drin, die ist nicht im Außen. Die meisten Menschen erlauben es sich selbst bloß nicht, sie zu fühlen und anzunehmen. Genau das zu erkennen und zu erleben war mein Erwachen, da habe ich erstmals die ganze Liebe gespürt und damit gesehen, dass sie da ist, dass ich sie nur annehmen muss. Und was für die Liebe gilt, gilt für alles.
Alle die Dinge über die Liebe und die Glaubenssysteme, die nicht die unsrigen sind, habe ich vor drei Jahren in meinem ersten Buch geschrieben. Ich wusste damals, dass es wahr ist, habe es aber offensichtlich nicht so wirklich wahrgenommen, es kam einfach aus mir heraus. Jetzt bin ich ja gerade dabei, das Buch anlässlich der Veröffentlichung wieder zu lesen, und das bringt einiges in mir in Bewegung. Mensch, bin ich genial! Das ist meins, meine Bücher sind meins. Und nun ist der Kuckuck mein Lehrmeister.
PS: Eine Anmerkung, um Missverständnissen vorzubeugen. Ich propagiere hier kein Schmarotzer- oder Parasitentum, wenn ich sage, dass du nichts tun musst, um etwas zu erhalten. Ich sage, dass entgegen deinem Glauben bereits alles da ist, und du es dir nicht verdienen und erarbeiten musst. Du tust, was du wirklich tun willst, was deins ist. Dadurch erschaffst du schon wieder Unmengen, machst die Fülle noch größer. Ganz automatisch gibst du, teilst du und nimmst an. Es entsteht ein Austausch, kein Ausgleich, denn es gibt nichts auszugleichen.