Ich habe ein neues Buch geschrieben. Und wieder habe ich diese tiefe Freude empfunden, wie ich sie fast nur während eines längeren Schöpfungsprozesses empfinde. Diese Freude ist nicht ausschließlich auf das Buch bezogen, obwohl sie immer in direktem Zusammenhang damit steht. Sie strahlt auf alles, was gerade ist, und was ich gerade tue. Die Freude des Schöpfers am Erschaffen.
Diese Freude macht, dass ich das, was ich erschaffe, nicht nur gut, sondern brillant finde. Dieses Buch ist brillant, es ist ein Meisterwerk, es ist die Essenz meiner Weisheit. So empfinde ich das. (Du empfindest beim Lesen mit Sicherheit etwas anderes.) Seit 2009 ist das so bei mir. Davor empfand ich mein Geschreibsel als passabel, ganz OK, nicht schlecht. Aber seit 2009 ist es einfach nur über-drüber.
Dieses Mal war es noch stärker als sonst. Ich hatte noch nie das Gefühl „das ist mein Meisterwerk“. Diesmal schon. Ich habe einen sehr großen Teil meiner Erfahrungen hervorgekramt, sie zu Weisheit komprimiert und in menschliche Sprache gebracht, so gut ich das halt zu tun vermag. All diese Erfahrungen, all die Weisheit und all die Ideen, die da so kamen, haben diese riesige Freude hervorgebracht.
Und so war es mir während des Schreibens egal, wie viele Menschen das lesen würden und ob sie es gut fänden. Es zählte nur die Freude am Erschaffen. Erst gegen Ende meldete mein menschlicher Anteil seine Wünsche an. „Ich will, dass es sehr viele Leute kaufen und lesen. Es ist so gut! Und ich habe es erschaffen!“ Ja, so sind sie halt, die Seele und der Mensch.
Der Titel des Buches ist übrigens Das kleine Einmaleins der Erleuchtung. Es wird in ein bis zwei Wochen erhältlich sein und natürlich hier auf der Website ausführlich präsentiert. Wie immer wird es bei Amazon und Google weltweit veröffentlicht, im deutschsprachigen Raum zusätzlich in allen Buchhandlungen und Online-Shops.
Ich möchte auch etwas über den Entstehungsprozess erzählen, denn der war diesmal sehr anders als sonst. Auch meine Erfahrungen beim Schreiben waren anders. Bis zu meinem letzten Buch Europa Reinventa war der Entstehungsprozess immer gleich. Meine Göttlichkeit, also die Seele, präsentierte mir ein Buch, breitete es binnen Minuten vor mir aus, und ich konnte gar nicht anders, als es zu schreiben, weil ich so begeistert war.
Bei diesem Buch kam die göttliche Idee schon vor fast drei Jahren. Ich hatte den Titel und das Thema, jedoch noch wenige Details zum Inhalt. Die kamen dann zwar doch innerhalb von ein paar Wochen, aber davor war ich Minuten gewöhnt, nicht Wochen. Und dann tat ich nichts. Ich verspürte zwar einen gewissen Drang, das Buch zu schreiben, aber ich konnte mich letztlich nicht dazu aufraffen.
Und das ging immer so weiter. Je länger dieser Patt-Zustand anhielt, desto größer wurde der Drang, und desto größer mein Widerstand zu schreiben. Ich fragte mich mehr und mehr, was mit mir bzw. in mir los war. Die Antwort steht allerdings schon in diesem Absatz.
Irgendwann 2018 habe ich begonnen zu schreiben, mit wenig Leidenschaft. Es war einfach mehr der Gedanke, „ich möchte wieder ein Buch schreiben“. Ich schrieb mir ein paar Notizen auf (ca. eine halbe A4-Seite, mehr Notizen habe ich nie) und schrieb über zwei, drei Wochen drei Kapitel. Die gefielen mir so einigermaßen. Du siehst schon den großen Unterschied zu dem, was ich eingangs über die Freude gesagt habe. Und dann stand wieder alles.
Ich merkte in der Zeit von Herbst 2017 bis zu den ersten Monaten 2020, dass ich generell keinen Antrieb fand, irgendetwas zu tun, egal was. Gleichzeitig spürte ich immer deutlicher, woran das lag. Das heißt, ein Antrieb war schon da. Ich hatte viele Ideen und spürte auch die Leidenschaft, sie umzusetzen. Aber es fiel mit extrem schwer, und vieles blieb einfach liegen. Wie mein Buch, das ich aber von Anfang an sehr liebte.
Ich spürte also einen Antrieb, vor allem den Antrieb der Seele. Aber der war vermischt mit einem sehr menschlichen Muster. Dieses Muster hieß: „Ich muss!“ Und dagegen leistete ich massiven Widerstand. „Wirklich nicht. Ich muss gar nichts!“ Und dies führte zu der Patt-Stellung, die ich aber immer weniger ertragen konnte. Ich spürte ja die Leidenschaft! Und sofort setzte das „Ich muss – ich muss gar nichts“-Spiel ein.
Ich suchte mir also letztes Jahr und heuer Tätigkeiten aus, die ich tun konnte. Für mich waren das immer wieder technische Dinge rund um meine Website. Einfache Dinge, die nicht lange dauerten. Aber einen längeren Beitrag zu schreiben, fiel mir schon schwer. Obwohl ich vieles ausdrücken wollte.
Wie auch immer. Vor allem heuer führten die vielen Kleinigkeiten dazu, dass ich eine beachtliche Menge erschaffen habe. Ich sah mein Werk und dachte: „Geht doch!“ Denn, egal, was es ist, es ist immer Kreativität! Irgendeine Kleinigkeit an meiner Website zu ändern ist auch Kreativität. Und so trat die Liebe zu meiner Kreativität wieder in den Vordergrund.
In der zweiten Juliwoche war es dann so weit. Ich griff zu meinem Buch. Inzwischen waren schon wieder neue Ideen entstanden. Eines Abends setzte ich mich hin und schrieb. Und es war gut, es war sehr gut. Da war sie wieder, die Begeisterung und das Gefühl der Brillanz. In den folgenden Tagen las ich, was ich 2018 geschrieben hatte, und dachte: „Ach du meine Güte. Das muss ich ja alles wegschmeißen. Mein Bewusstsein ist so sehr gewachsen, ich bin so viel reifer geworden. Ich kann das nicht verwenden, es passt nicht mehr.“ Also weg damit.
Somit schrieb ich wieder einmal in weniger als vier Wochen ein ganzes Buch. :-) Am Anfang kam wieder die Blockade. Ich saß am Laptop und spielte. Und dann sagte ich mir: „Papperlapapp! Ich kann!“ Und es funktionierte, und zwar einfach.
Beim Schreiben traf ich auf so manche Punkte in mir, die meiner Aufmerksamkeit bedurften. Wieder einmal, nicht zum ersten Mal. Ich spürte deutlich, dass es da Dinge gab, die ich lange Zeit vor mir her geschoben hatte. Ich will aber nichts vor mir her schieben. Also musste ich öfter innehalten und kräftig durchatmen. Am späten Abend, nach Mitternacht, bin ich dann oft auf und ab gegangen und habe alles wirken und sich setzen lassen.
An vielen Stellen kamen einzelne Formulierungen nicht einfach so heraus gesprudelt, wie ich das gewohnt war. Ich musste meine Wörter mit Bedacht wählen. Ich saß da und sagte mir: „Dieses Wort trifft nicht exakt das, was ich sagen will. Ich brauche ein anderes Wort.“ Und ich bin froh, dass es so war. Das Buch floss, aber einige Formulierungen mussten schon genau sein. Das merkt der Leser natürlich nicht. Es steht ja nirgends dabei „Für diese Formulierung habe ich fünf Minuten gebraucht“. Meinem Empfinden nach liest sich das gesamte Buch sehr flüssig. Die exakten Formulierungen waren wichtig, um ihm den richtigen Gehalt zu verleihen.
All das, was ich über die Entstehung des Buches geschrieben habe, sorgte für umso größere Freude. Aus meiner Perspektive betrachtet wäre es 2018 nicht annähernd so gut geworden. Und aus meiner Perspektive betrachtet ist es mein Meisterwerk.