Begonnen hat alles damit, dass ich gelegentlich das Bedürfnis hatte, den Besuchern meiner Website, die ich ja größtenteils nicht kenne, etwas mitzuteilen. Bzw. eine konkrete Person zu erreichen, von der ich keine Kontaktdaten hatte. Das hat wahrscheinlich schon vor ein paar Jahren begonnen, und voriges Jahr habe ich es dann technisch umgesetzt und die Mitteilungen (im Menü Kontakt) erschaffen. Da habe ich dann so Sachen reingeschrieben wie „Liebe B, danke für deine überraschende Überweisung“ oder „Lieber Anton K., bitte melde dich bei mir über das Kontaktformular“. An alle gerichtet waren Mitteilungen wie „Meine Bücher sind jetzt auch als gebundene Ausgabe erhältlich“ oder „Ich habe schon wieder drei neue Erleuchtungen miterlebt“.
Weiter gegangen ist es dann damit, dass ich letztes Jahr immer weniger Lust auf Facebook hatte und mich schließlich ganz daraus zurückgezogen habe. Geblieben ist aber mein Bedürfnis, gelegentlich kurze Statements abzugeben, wie ich es auf FB gemacht hatte. Also entstanden „Mitteilungen“ wie „Nimm den Fuß vom Gas. Dadurch nimmst du den Fuß von der Bremse“ oder „Es ist egal was du tust. Völlig egal. Es kommt darauf an, welches Gefühl du dabei hast“. Schön wäre natürlich gewesen, wenn jemand darauf antworten hätte können und so zumindest ein kurzer Austausch entstanden wäre. Aber das war bei dieser technischen Variante, die ich für die Mitteilungen gewählt hatte, nicht möglich.
Diese kurzen Statements hätten meinem Gefühl nach auch länger sein können. Einmal ein ganzer Absatz oder ein kurzer Text. Oder eben auch nur in aller Kürze, wie ich es gemacht habe. Auf jeden Fall habe ich jetzt schon längere Zeit das Gefühl, dass ich häufiger solche kurzen Anmerkungen schreiben möchte. Ich habe es nicht gemacht, weil ich mit der technischen Variante nicht zufrieden war und weil ich etwas Größeres im Sinn hatte.
Aber der Reihe nach. Rund um den letzten Jahreswechsel hatten Verena und ich unabhängig voneinander immer öfter das Erlebnis, dass Menschen, die wir kannten, sich stark nach Austausch sehnten. Nach einem qualifizierten Austausch mit Menschen, die verstanden, wovon der andere sprach. Also ist das Thema Austausch in unseren Unterhaltungen ca. zwei Monate lang immer wieder vorgekommen. Ich habe natürlich gleich daran gedacht, was ich technisch tun könnte, um so einen Austausch zu ermöglichen.
Ich habe daran gedacht, ein eigenes Forum zu erschaffen und habe auch gleich gesehen, welchen Aufwand das bedeuten würde und dass da mehr oder weniger ständig jemand dran bleiben müsste. Unter der Voraussetzung, dass dieses Forum auf ausreichendes Interesse stoßen würde. Mir alleine wäre das zu viel gewesen, also habe ich Verena gefragt, ob sie so ein Forum gemeinsam mit mir moderieren wollte. Sie hat eine Zeit lang darüber nachgedacht, fand es zur selben Zeit reizvoll und abstoßend. Was ich verstehen konnte. Also hat sie letztlich die für sie ruhige Variante gewählt. Mir war es einerlei, ich hatte mein Herz nicht an diesen Austausch gehängt.
Die Monate vergingen, das Thema Forum war längst gestorben. Aber die Idee des Austauschs an sich nicht. Seit über einem halben Jahr habe ich immer wieder daran gedacht, meine Mitteilungen irgendwie so umzubauen, dass man sie für einen Austausch nutzen kann. Also eine kleinere Variante des Forums zu erschaffen. Sehr einfach gemacht und sehr schlicht gehalten. Befeuert wurde diese Idee natürlich in den letzten Wochen durch Menschen, die sich nach einem qualifizierten Austausch sehnten.
Grundsätzlich muss ich sagen, dass ich dieses Bedürfnis kenne, seit mein bewusstes Erwachen begonnen hat. Ich habe ständig Ausschau nach anderen erwachenden Menschen gehalten. Zu einem beachtlichen Teil wurde ich auch fündig, sowohl im Internet als auch in persönlichen Begegnungen in Wien. Shaumbra waren da eine große Hilfe. Nach meiner Erleuchtung wurde es schwierig, weil mich niemand mehr richtig verstanden hat. Aber da hatte ich schon meine erste Website und darüber Unmengen von erwachenden Menschen kennengelernt. Und ihr Bedürfnis nach Austausch. Nur meines wurde nicht wirklich erfüllt, ich war schon in einer anderen Welt.
Erst ab 2017 habe ich nach und nach erleuchtete Menschen kennengelernt, zu 95% über meine Website. Dabei habe ich gemerkt, dass es allen so geht wie mir. Dass bei allen das Bedürfnis nach Austausch noch viel größer ist als bei den Erwachenden. Ganz besonders in der ersten Zeit nach der Erleuchtung. Ich werde auch immer wieder gefragt: „Kennst du nicht erleuchtete Menschen in meiner Umgebung?“ Das muss ich in der Regel verneinen. Erleuchtete sind eben nach wie vor nicht so dicht gesät, und ich kenne ja bei weitem nicht alle. Erst in einem einzigen Fall konnte ich einen Kontakt herstellen.
Kurzum, ich bin zur Tat geschritten, habe ein bisschen herum probiert und schließlich eine technische Variante gefunden, mit der ich zufrieden bin. Die Mitteilungen im Menü Kontakt heißen jetzt Austausch, und der ist seit heute verfügbar. Jeder Besucher meiner Website kann dort sagen, was ihm am Herzen liegt und sich mit anderen Besuchern austauschen. Wobei ich natürlich an Besucher denke, die öfter kommen. Das ist jetzt ein qualifizierte Austausch, einer unter erwachenden und erleuchteten Menschen. Die Mehrheit meiner Besucher zählt wohl zu den erwachenden, aber es gibt auch erleuchtete.
Meine Erfahrung lehrt mich, dass viele von denen, die sich einen Austausch wünschen, sich dann nicht daran beteiligen. Insofern kann ich natürlich nicht sagen, welche Früchte diese Möglichkeit des Austauschs tragen wird. Aber sie existiert da so schön unaufdringlich und ist vielleicht gerade dadurch einladend für manche. Es gibt auch keine Hürde, du musst dich nicht registrieren, um dich mit anderen austauschen zu können.
Ich kann nur sagen, dass ich mich über einen reichen Austausch freuen würde. Und ich kann jeden, der mich danach fragt, darauf verweisen.