Letzten Samstag habe ich mir zum ersten Mal einen Shoud via Webcast live angehört und angesehen. Sonst lese ich die Shouds immer (was ich diesmal auch tun werde). Diesmal war ich neugieriger und wollte nicht warten. Für mich war es ein nettes Erlebnis, aber nicht zu vergleichen mit dem Lesen. Die Erfahrung der Energien und der darin enthaltenen Botschaften ist für mich beim Lesen ungleich intensiver und stärker. Ich kann keinen Faktor sagen, aber es ist ein Mehrfaches. Und wenn ich eine Woche nach dem englischen Text auch den deutschen lese, erfahre ich noch einmal eine Facette mehr. Manchmal lese ich einen Shoud zwei oder drei Mal, weil ich so tief berührt bin.
Trotzdem kriege ich natürlich auch beim Zuhören mit, worum es geht. Ein paar Dinge haben mich tief beeindruckt. „Heute ist nicht gestern“, war einer von Adamus ersten Sätzen. Das war für mich das Motto dieses Shouds, ein roter Faden, der sich durchzog. Adamus hat – wieder einmal – davon gesprochen, die Vergangenheit loszulassen. Beim letzten Shoud hat er uns angekündigt, dass er uns von nun an damit nerven würde, gewahr zu sein. Da kann ich ihm nur voll zustimmen, deshalb nervt er mich nicht damit.
Ich würde uns mit einer anderen Aussage nerven: Hören wir endlich auf, Themen zu bearbeiten!
Nichts anderes sagte Adamus, als er davon sprach, die Vergangenheit loszulassen. Nichts anderes bedeutet der Satz „Heute ist nicht gestern“. Schon Tobias sagte das zig Mal. Und auch Adamus sagte es nicht zum ersten Mal. Ich erinnere mich gut an Tobias letzten Shoud, in dem er sagte, dass ein wesentlicher Teil unserer Selbst-Sabotage darin bestünde, dass wir so täten, als ob wir nicht fertig wären. Und Adamus sagte das am Samstag wieder. Wir stehen da, fertig, haben nichts mehr zu bearbeiten, nichts mehr aufzulösen. Es gibt nichts, was uns daran hindert, zu tun, was immer wir wollen. Und was tun wir? Wir legen uns wieder ein Thema hin, und noch eins, und noch eins …. Immer in der Hoffnung, dass wir dann endlich frei wären, wenn wir noch dieses und jenes aufgelöst hätten. Irgendwie wollen wir nicht glauben, dass da nichts mehr ist. Also halten wir an der Vergangenheit fest und graben wieder etwas aus, das längst erledigt ist. Und dann sitzen wir da und sagen: „Ach, die Zeit ist gerade so schwer, es kommt so viel Altes hoch, von dem ich dachte, dass ich es schon gelöst hätte.“ Haben wir auch! Aber wir stellen uns wieder an den Punkt in der Vergangenheit und wälzen und kauen dasselbe Zeug, das wir schon zig (oder auch tausend) Mal gewälzt und gekaut haben. Auf diese Weise halten wir uns wunderbar eine Karotte vor die Nase und sorgen dafür, dass sie dort auch bleibt. Sprich, dass wir sie nie erreichen. Die Karotte ist das schöne, neue Leben. Das Hindernis ist unser Ausgraben alter oder neuer Themen.
Nun, vielleicht trifft das nicht auf alle Shaumbra zu. Vielleicht gibt es welche, die wirklich nichts mehr bearbeiten und einfach nur ihr Schöpfer-Dasein leben. Aber ich weiß, dass es auf die meisten zutrifft. Macht es uns wirklich solchen Spaß, Prozesse zu durchlaufen und nicht das Leben zu leben, das wir haben wollen?
Mir ist der Gedanke, dass ich fertig bin und nichts mehr zu erledigen habe, vor einem guten Jahr zum ersten Mal bewusst geworden. Ich habe mir so richtig vor Augen geführt, dass ich bereits der Meister bin, der ich sein möchte. Doch ich ließ diesen Glauben nicht richtig Fuß fassen. Was habe ich also getan? Ich schaute mir mein Leben an und stellte fest, dass ja ganz offensichtlich einige Dinge nicht so funktionierten, wie ich wollte bzw. wie ich mir das erträumte. Also musste da noch etwas sein, woran ich arbeiten musste, was ich integrieren, auflösen oder sonstwas musste. Wie ging es weiter? Ich suchte nach Problemen. Was lief schief? Warum lief es schief? Was konnte ich tun? – Fällt dir etwas auf? Ich habe analysiert anstatt wahrzunehmen. Nach ur ur uraltem Muster habe ich analysiert, Probleme gewälzt und Lösungen gesucht. Welche Art von Realität erschaffte ich mir dadurch? Genau die, die ich nicht wollte. Wenn ich Themen bearbeiten möchte, liefert mir das Universum Themen, Wenn ich Probleme lösen möchte, liefert es mir Probleme. So einfach ist das. – Kommt dir das alles eventuell bekannt vor? ;-)
Tobias' letzter Shoud hat mich wieder stark auf das aufmerksam gemacht, was ich bereits wusste. Der Gedanke, dass ich nichts mehr aufzulösen hatte, wurde wieder präsenter. Und trotzdem, ich folgte wieder dem alten Muster. Nicht immer natürlich, aber viel zu oft. Ich finde es bemerkenswert, dass all meine Erfahrungen, die mir zeigten, wie leicht mein Leben sein konnte – und davon gab es wahrlich nicht wenige – mich nicht davon überzeugen konnten, dass ich nichts mehr aufzulösen hatte. Immer und immer wieder sah und sehe ich, dass alles ganz leicht und selbstverständlich läuft, wenn ich nichts bearbeite, mir keine Sorgen und Gedanken mache. Trotzdem nehme ich immer wieder gewohnheitsmäßig den nächsten Bauklotz und lege ihn mir in den Weg. Je länger ich das mache, desto größer und unüberwindlicher erscheinen mir diese Klötze. Der Gipfel ist, dass mir das voll bewusst ist! – Nun, Reiner sei Dank mache ich das immer seltener.
Schon seit ein paar Monaten denke ich mir, ich kämpfe gegen Windmühlen. Schön, dass Adamus im letzten Shoud auch genau diese Worte gewählt hat. Da ist kein unbekannter Aspekt, der sich meldet und integriert werden will! Ich muss da nichts auflösen. Ich brauche nur das tun, was ich ohnehin gern tue: sorgenfrei leben. Das erschaffen, was ich erschaffen will. Nicht so tun, als ob ich noch durch irgendeine Kiste krabbeln müsste.
Heute habe unter anderem Folgendes in mein Tagebuch geschrieben, das ich (noch) nicht veröffentliche:
Schließlich komme ich zu meinem letzten Thema für heute. Nach dem Frühstück bin ich dagesessen, und alles (oder zumindest Vieles) hat sich vor mir eröffnet. Ich habe meinen Groll auf die Stummheit von den ganzen Shaumbra fallen lassen. Es war mir egal, dass sie nichts beitragen zu der Plattform. Ich habe mir einfach gedacht, dass ich weiter mache. Ich schreibe meinen Blog, meine Erfahrungen, Beiträge im Magazin, ich entwickle die Site technisch und inhaltlich weiter, nehme Kontakt zum CC, Lea und Jona Mo auf usw. Ich dachte mir, dass es wirklich egal ist, was die anderen tun. Ich mache einfach weiter. Und ich schicke auch keine Ermahnungen raus. Es ist wurscht. Ich lege einfach los oder gehe weiter, wie immer ich das jetzt sehen will. Doch dann habe ich mir wieder Aufgaben zur Lösung hingelegt. Ich muss Geld beschaffen, muss zuerst dieses und jenes tun, mich mit meinen Aspekten befassen, aufpassen, dass ich niemandem auf die Zehen steige, oder es bereuen, wenn ich es getan habe und und und. Das ist ja auf der einen Seite faszinierend. Zu beobachten, wie ich mir immer wieder Aufgaben stelle und so tue, als ob es noch etwas zu erledigen oder zu lösen gäbe. Auf der anderen Seite ist das fürchterlich fad! Ich bin es müde! Es ist eine Falle, die total lebensfeindlich ist. Und wie ich das schreibe, entdecke ich den Gedanken, dass es da einen Aspekt gibt, der sich aufdrängt, mit dem ich mich befassen muss und den ich integrieren muss. Das ist grotesk! Es ist ein Spiel. Und ich will aus diesem Spiel endlich aussteigen! Ich will aus dieser Falle raus! Ich weiß wirklich nicht, warum ich das noch immer tue. Das Warum ist mir auch egal, ich will einfach aufhören. Ist denn das so schwer? Dieses alte Muster nervt! Ich könnte es analysieren, natürlich. Und dann komme ich gleich drauf, dass es schon wieder der Selbstwert ist. Ich bin dieses noch nicht wert, ich muss erst jenes tun. Bla bla bla. Auf diesem Standpunkt kann ich bis zu meinem Lebensende herum reiten. Die Entscheidung, es zu analysieren wäre eine Entscheidung aus Verführung. Es ist verführerisch, es zu analysieren. Und dann wieder an mir herum zu arbeiten. Es geschieht nicht aus Freude, und es ist nicht leicht. Und es ist schon gar nicht meine Leidenschaft. Also aus, Schluss damit. Ich kann auch da sitzen, und mir dieser Regung, dieser Verführung, mir wieder etwas in den Weg zu legen, gewahr werden. Sie einfach wahrnehmen. Und das war’s dann auch. Weiter mit der Leidenschaft und dem offenen Weg.
Dazu passend erzähle ich auch noch eine Geschichte von einer Shaumbra, die mir einige E-Mails geschrieben hat. Sie freute sich sehr über die neue Plattform und wollte sich hier ausdrücken, etwas schreiben, etwas beitragen. Dann schrieb sie mir, sie habe es versucht, doch sie konnte nichts zu Papier bringen. Außerdem schrieb sie mir, dass dieser Tage so viele alte Themen bei ihr hoch kämen. Zugegeben, jenseits der Freude über ihre Offenheit war ich auch verärgert, weil sie nichts auf der Plattform schrieb und ich mich schon sehr auf ihre Beiträge gefreut hatte. Und dann war es mir völlig klar. Ich kenne sie zwar nur von den paar Mails, aber mir war klar: Liebe Shaumbra, du spielst nur ein Spiel! Du hast nichts aufzulösen, du tust nur so. Ich kenne das alles bestens von mir selbst. Auch und gerade, was das Schreiben betrifft. Als Buchautor und jemand, der auch sonst viel schreibt, erlebe ich das Nicht-schreiben-können immer wieder. So oft, bis ich mir dessen bewusst werde, dass ich nur so tue. Und dann setze ich mich hin und lege los.
Ich bin zwar nicht Adamus, Tobias oder etwas in dieser Richtung, aber ich sende hier eine Botschaft an euch (und natürlich auch an mich): Hört auf, Themen zu bearbeiten! Hört auf, gegen Windmühlen zu kämpfen!