Gestern war ein guter Tag. Ich habe ihn mit zwei Shaumbra-Freundinnen verbracht. Gerlinde hatte wieder einmal in Wien zu tun, also trafen wir uns. Als sie mich mittags anrief, stellte sich heraus, dass sie gerade nur wenige Meter von meiner Wohnung entfernt war, ohne es zu wissen. Also gingen wir gleich in mein Stammcafé und verbrachten den Nachmittag miteinander. Am Abend trafen wir dann Elisabeth und quatschten bis 1h.
Als Gerlinde und ich in meinem Café saßen, unterhielten wir uns über alles Mögliche. So nebenbei bohrten wir ein bisschen in uns herum, wie das Shaumbra halt gerne tun. ;-) Und so nebenbei waren wir auch gleich am Eingemachten, bei den wirklich bohrenden und quälenden Dingen. Ich erzählte Gerlinde von meinem Machtthema. Mir war schon vor vielen Jahren aufgefallen, dass ich in diesem Leben ein gestörtes Verhältnis zu Macht hatte. Mein ganzes Leben lang lief ich vor ihr davon. Ich war immer und überall von Menschen umgeben, die mir Macht förmlich aufdrängten. Sie alle sagten sinngemäß: „Sag mir, was ich tun soll. Ich tue es. Ich möchte dafür einfach nur bei dir sein. Wenn du mich bei dir sein lässt, tue ich, was du willst.“ Sie liefen mir nach und wollten Anweisungen von mir, die sie ausführen konnten. Ich lief davon. Diese Haltung von mir war auch der Grund, warum ich lange Zeit keine Hunde mochte, weil ein Hund nur auf meine Anweisung wartet. Er möchte immer nur bei mir sein, ich soll ihn immer beschäftigen und ihm immer etwas befehlen. Er schenkt mir dafür all seine Liebe. Diese Art von Liebe mochte ich aber nicht.
Meine Wahrnehmung war also, dass mir Macht angetragen wurde und ich sie ablehnte. Nachdem viele von diesen Menschen recht hartnäckig waren, lief ich davon. Immer wieder, ohne Ausnahme. Seit ca. dreieinhalb Jahren weiß ich, von welchem Aspekt mein seltsames Machtverhalten ausging. Vor ein paar tausend Jahren hatte ich in Sumerien eine mächtige Stellung im Kabinett des Königs. Dort missbrauchte ich meine Macht heftig, etliche Menschen kamen durch mich zu Tode. Mein Machtmissbrauch flog auf, und ich wurde gehenkt. Seit jenem Leben spiele ich Inkarnation für Inkarnation mein Machtthema durch.
Zu diesem Thema fiel mir dann auch gleich etwas ein, das Tobias einmal gesagt hatte. (Oder war es Adamus? Egal.) Er erzählte uns, dass wir alle einmal einen Schwur geleistet haben: Nie wieder! Nie wieder wollten wir Macht missbrauchen. Nie wieder wollten wir ein „schlechter Mensch“ sein. Nie wieder wollten wir anderen etwas stehlen. Usw. Als ich das las, fühlte ich sofort: Ja, diesen Schwur hatte ich geleistet. Und der erklärt vieles. Tobias sagte natürlich, dass es an der Zeit wäre, diesen Schwur loszulassen.
Vor Gerlindes geistigem Auge sind gleich ein paar Bilder aufgestiegen. Sie sagte mir: „Da ist ein Level, ein Plafonds.“ Dabei deutete sie mit ihrer Hand auf Stirnhöhe. „Du hast dir geschworen, dir Leben nur bis zu einer niedrigen Grenze zu erlauben. Über diese Grenze kommst du nicht hinaus. Solange du unter dieser Grenze bist, kommst du nicht in die Situation, Macht zu haben und anderen etwas anzutun. Diese Grenze hält dich in einem kleinen, schwierigen Leben. Wann bist du bereit, diesen Schwur aufzugeben? Kannst du dir erlauben, diese Grenze gehen zu lassen? Kannst du dir erlauben, Geschenke anzunehmen, Fülle anzunehmen? Kannst du dir deine Geschenke erlauben, die du für dich hast? Kannst du das jetzt tun?“
Ich fühlte in dieses Erlauben hinein. Ich merkte wie mein Verstand sofort „Ja!“ schrie. Ich wusste aber, dass ich ihm nicht trauen konnte, und fühlte weiter. Ich spürte einen Druckpunkt, etwa so groß wie ein Tennisball. Ich war dran, ich war am neuralgischen Punkt. Und ich fühlte, dass ich es mir nicht erlauben konnte. Nicht in diesem Moment. Ich ging ein paar Mal zu diesem Tennisball, kam aber nicht weiter. Ich fühlte aber auch, dass ich bei diesem Punkt bleiben wollte. Ich wollte dieses Thema nicht länger ignorieren.
Dann sah Gerlinde meinen Aspekt ca. einen Meter rechts von mir auf seinem Galgen hängen. Sie erzählte mir, was er fühlte. Er war eine angesehene Person, eine Respektperson gewesen. Dann war alles aufgeflogen, und Schimpf und Schande wurde über ihn verbreitet. Er schämte sich fürchterlich. Von einem Moment auf den anderen standen alle Situationen aus meinem aktuellen Leben vor mir, wo ich genauso gehandelt hatte. Ich hatte an vielen Orten und in vielen Bereichen hohes Ansehen. Und dann ging ich hin und zerstörte es mutwillig, geradezu gewaltsam. Sodass ich dann als geächtete Person dastand. Das habe ich in meinem ganzen Leben einige Male gemacht.
Ich brauche euch wohl nicht viel darüber erzählen, wie ich mich gestern an diesem Punkt fühlte. Vieles war in Bewegung, ich war aufgewühlt, in mir ging es drunter und drüber. Gerlinde fragte mich wieder: „Kannst du dir erlauben, diesen Aspekt jetzt nach Hause kommen zu lassen? Kannst du ihn einfach einatmen? Jetzt?“ Das Ergebnis war ähnlich wie zuvor.
Im Verlauf des Nachmittags und auch noch am Abend fuhr in meinem Bauch ein Ringelspiel. All diese Dinge breiteten sich weiter aus, ich spürte sie in den Beinen und schließlich im ganzen Körper. Für gestern ließ ich es dabei bewenden und sagte mir, dass immerhin ein Anfang gemacht worden sei. Es wurde einiges in Bewegung gesetzt. Ich nahm mir vor, heute für mich alleine an dieser Sache weiter zu arbeiten.
Heute wurde Vieles noch deutlicher. Ich fühlte wieder in das Erlauben hinein. Der Widerstand war nicht mehr so groß, aber noch vorhanden. Viele Situationen aus meinem Leben zogen an mir vorbei. Situationen, die mir zeigten, was ich mir alles nicht erlaube, wie ich immer schön unter dem Plafonds bleibe. Ich machte im Lauf der Jahre zwar kleine Fortschritte, aber eben nur kleine, sehr kleine. Mir viel auf, dass ich jeden Tag Dinge tue, die ich mir eigentlich nicht erlaube. Auf diese Art kann ich diese Dinge natürlich nicht genießen. Ich muss sie tun, weil der Drang in mir da ist, mein Licht will heraus. Aber ohne meine Erlaubnis bleiben sie kläglich. Auf der einen Seite führen diese Dinge dazu, dass ich diese kleinen Fortschritte mache. Auf der anderen Seite erreiche ich damit, dass ich mir im Nachhinein sage: „Das hätte ich nicht tun sollen.“ Ohne meine Erlaubnis kann ich nie das Leben führen, das ich führen möchte. Der Wille, der freie Wille, hilft da gar nichts. Ich muss es mir erlauben.
Vor ein paar Jahren beschäftigte ich mich eine zeitlang mit meiner Aura. Alle paar Tage maß ich meine Aura. Sie wurde sehr schnell sehr viel größer. Was ich damals nicht verstand, war, dass die horizontale Ausdehnung meiner Aura enorme Ausmaße annahm, während die vertikale Ausdehnung gering blieb. Meine Aura glich also einem riesigen, flach gequetschten Ballon. Das fiel mir heute wieder ein. Und da war er wieder, mein Plafonds, meine niedrige Grenze für mein Leben.
Wie oft stelle ich fest, dass in der Neuen Energie alles sehr einfach geht? Wie oft stelle ich fest, dass ich mit Anstrengung nichts erreiche? Wie oft stelle ich fest, dass es darum geht, Dinge geschehen zu lassen, und nicht darum, Dinge durch Anstrengung zu erreichen? Und wie soll das alles funktionieren, wenn ich es nicht erlaube? Wie soll es funktionieren, wenn ich da immer noch meinen Schwur habe? Schlecht bis gar nicht. Und das ist es, was ich erlebe. Zumindest sehr oft.
Wenn ich mit dem Erlauben Fortschritte mache, werdet ihr die ersten sein, die es erfahren. ;-)
Anmerkung: Gerlindes Aussagen habe ich natürlich nicht mehr wörtlich im Kopf. Ich habe sie hier sinngemäß wiedergegeben.