Fertig

Anm.: Am Beginn dieses Kapitels befindet sich ein passendes Zitat von Walt Whitman. Aber Poesie zu übersetzen gehört wirklich nicht zu meinen Stärken, also habe ich es weggelassen.

DER NEUESTE BESUCHER dieses Hauses1, um sein volles Erwachen zu vollenden, war Paul. Während der letzten zwei Wochen, die er da war, sprach ich überhaupt nicht mit ihm. Ich sah ihn nur gelegentlich, wenn er zum Spazieren wegging, oder wenn er an einer der Gartenbänke mitten im Schneetreiben saß. Das bedeutet nicht, dass das alles war, was er tat, es ist nur alles, von dem ich weiß. Ich gehe nicht viel hinunter und verbringe Zeit mit den Gästen, und ich bin sicher, dass in diesem Haus viel mehr vor sich geht, als ich weiß. Ich würde jedoch schätzen, dass Paul in dieser Zeit nicht viel unter Leute kam.

Es war Winter, als er es mir sagte. Eine frische Nacht, aber nicht eisig, frischer Schnee am Boden. Eine dieser Nächte, in der alle Sterne in einer kristallinen Sicht heraus kamen, die dem Wind Stille geboten. Eine Nacht so klar und still, dass sie gestellt wirkte. Ein perfekter Winterabend, wie wir ihn hier nur ein oder zwei Mal im Jahr sehen. Deshalb war ich draußen, um in ihm zu spazieren. An einer Kreuzung ein paar Meilen vom Haus schloss sich Paul mir an. Ich war erfreut ihn zu sehen, ich bin immer erfreut, jemanden zu sehen, wenn er an den Punkt kommt, von dem ich glaube, dass Paul war. Er schloss sich mir still an, und wir gingen weiter. Es vergingen zehn Minuten, bevor er redete.

„Ich bin fertig.“

Ich lächelte, und Wärme strömte durch mein Herz. Gewärmt von der Erinnerung an den Tag, als ich an diesen überraschenden und unwahrscheinlichen Punkt für mich selbst kam, und warm von den Malen, als ich es von anderen hörte. Warm, die Reise kennend, die einer macht, um an einem solchen Ort anzukommen, und warm, wissend, was vor einem liegt.

So ist es, wenn du hierher kommst; keine Glocken und Pfeifen, kein strahlendes Gegenlicht, keine Engelschöre. Wie Layman P'ang es ausdrückte, bist du „einfach ein gewöhnlicher Kerl, der seine Arbeit fertig gemacht hat.“

„Ich habe keine Fragen mehr,“ sagte Paul. Er meinte nicht, er hätte keine Fragen mehr an mich, er meinte, er hätte keine Fragen mehr, Punkt. So ist es, wenn du ans Ende kommst, du bist einfach fertig, Was er nicht sagte, obwohl er gekonnt hätte, war, dass er nun alles wusste, was es zu wissen gab, alles. Er war am Ende des Wissens angelangt und verarbeitete nun das einzige perfekte Wissen. Er hat es nicht gesagt, weil es zu groß zum sagen ist, aber ich weiß, er hat es gedacht, weil es wahr war, und es ist zu groß es es nicht zu denken.

Wir gingen weiter. Der Mond war dreiviertel voll und legte seinen strahlenden Schein auf den frischen Schnee, der wie ein Laken aus Satin über eine schlummernde Erde gebreitet war.

*

Paul sagte nichts mehr, bis wir zum Haus zurück kamen. Es schien mir, dass er möglicherweise seit ein paar Wochen „fertig“ war und dass er die Zeit damit verbrachte, sich an diesen neuen und unerwarteten Zustand zu gewöhnen. So ist es am Ende. Auch wenn dir tausend Mal gesagt wurde, dass es ein Ende des Wissens – der Suche – gibt, bist du verblüfft und perplex, wenn du es erreichst. Du hast ein paar Jahre damit verbracht, Schlacht um Schlacht zu kämpfen, jede zermürbender als die zuvor, und das niemals, niemals mit irgendeiner Erwartung, dass du jemals in diesem Leben siegreich hervortreten würdest.

Und dann, eines Tages, ist es da. Nichts. Keine Feinde mehr, keine Schlachten. Das Schwert, das mit deiner Hand verschweißt schien, kann nun fallen gelassen werden, sobald es aus deinen Fingern entrissen werden kann. Es ist nichts übrig, mit dem man herum kämpfen muss, und nichts, das getan werden muss, und es wird niemals etwas geben, das getan werden muss, nie wieder.

Doch sogar dann ist es gut möglich, dass du nicht weißt, was du bist oder wo du bist. Es ist einfach vorbei, und nichts kommt daher, es zu ersetzen. In Romanen siehst du frisch konvertierte Vampire, die sich fragen, was ihr neuer Zustand mit sich bringt.

„Bin ich ein Vampir oder bloß bescheuert?“

„Was ist der Deal mit Knoblauch und Kruzifixen und Sonnenlicht und Särgen?“

„Bin ich unsterblich? Wie kann ich es überprüfen?“

„Was ist wahr und was ist Mythos?“

Es kann so sein. Ich habe gehört, dass die Zen-Typen sagen, es dauert zehn Jahre, um den Dreh heraus zu haben, und für sie bedeutet das zehn Jahre in der vorstellbar höchst unterstützenden Umgebung; ein Zen-Kloster, wo es nur um Erleuchtung geht, 24/7/365. Stell dir auf der anderen Seite vor, diese Anpassungsperiode inmitten einer Gesellschaft zu verbringen, die Spiritualität abwertet, und in der sogar die spirituellen Experten unwissentlich Meister der Desinformation sind. Das können verdammt befremdende zehn Jahre sein.

Und was kommt danach? Nun, wie ich es von Ausübenden des Jnana-Yoga, die mir davon erzählten, verstehe (Entschuldigung an sie und alle anderen, deren Lehren ich in diesem Buch verzerre), geht man aus dieser Zehn-Jahres-Periode der Anpassung als Jnani hervor; jemand der weiß. Das ist es, was ich bin, nehme ich an, aber der Prozess der Reduktion, der mich vom Anjani zum Jnani führte, ist nicht vorbei. Sogar jetzt braucht es eine bewusste Anstrengung, mein falsches Selbst zu erhalten, meinen Traum-Charakter, ihn zu beleben, ihn am Laufen zu halten. Und dieser Entwicklungsverlauf, dem ich folge, wird mich so nahe zur Nicht-Existenz bringen, soweit man nur kommen kann, während man noch einen Körper hat. Mit anderen Worten, ich werde fortfahren, zunehmend immer weniger Energie in mein Traumzustand-Sein zu kanalisieren, mein Lehren wird sich auf seine meist präzisierte und wenigst tolerante Form herunter reduzieren, mein Interesse wird sich von der Welt zurückziehen, und ich werde so minimal, wie eine Person nur sein kann. Ob Jnana-Yoga oder Zen-Buddhismus oder irgendein anderes System diesen Prozess bestätigt oder nicht, ist irrelevant, weil ich ihn für mich selbst bestätige, direkt. Ich füge mich keinem Lehrer und keiner Lehre. Ich sehe mich selbst auf diese Art zurückweichen. Dieses Buch zu schreiben hat den Prozess beschleunigt, aber die Straße hat immer in diese Richtung geführt.

Als Krishna beendete, wofür er gekommen war, betrat er einen Wald und ging immer weiter, bis er vor Erschöpfung zusammenbrach. Ein vorbeikommender Jäger verwechselte seine Füße mit den Ohren eines Wildes und tötete ihn mit einem einzigen Pfeil. Dieser Gang kann als zunehmendes Zurückweichen von Energie gesehen werden, also werde ich vielleicht, wenn meine Zeit gekommen ist, immer weiter in das hochstehende Korn gehen, bis ich vor Erschöpfung falle und meine Füße von einem vorbeikommenden Mähdrescher mit reifen Kornähren verwechselt werden.
(Anm. des Übersetzers: Im Englischen ist Ohr [die Ohren des Wildes] und Ähre [die reifen Kornähren] dasselbe Wort, nämlich ear, Das macht die Analogie noch griffiger.)

*

Ich füge mich keinen Lehrern oder Lehren? Wow. Das klingt, als ob ich bereits ziemlich intolerant wäre, also sollte ich vielleicht etwas näher darauf eingehen.

Hier ist der Deal: Ich bin vollständig erleuchtet, habe die Wahrheit vollständig erkannt. Ich bin hier, live, auf dem Parkett, und ich habe gewählt es zu beschreiben, wie ich es sehe. Ich füge mich nicht. Ich verlasse mich auf nichts. Wenn das, was ich beschreibe, im Konflikt mit den zehntausend anderen Berichten steht – ungeachtet dessen, wie verehrt diese Berichte und diejenigen, die sie abgelegt und eingeordnet haben, sein mögen – dann sind diese Berichte nicht mehr als Fabeln und Folklore und sollten der Müllhalde der Geschichte übergeben werden. Die einfache Tatsache ist, dass ich hier bin, und „hier“ sieht nicht allzu sehr so aus, wie irgendwer sagt, und ich werde nicht meine Zeit, oder die irgendeines anderen, damit verschwenden, etwas anderes vorzugeben.

Es sollte erwähnt werden, dass „hier“ nicht in Nebel gehüllt oder schlecht beleuchtet ist. Es ist weder mysteriös noch mystisch. Mein Wissen ist makellos, und meine Sicht ist unbehindert. Das ist ein kniffliger Punkt, aber ein entscheidender. Ich interpretiere nicht, ich übersetze nicht, ich überliefere nicht etwas, das mir überliefert wurde. Ich bin hier, jetzt, und erzähle dir, was ich sehe, so einfach und gerade wie nur möglich.

Wenn das rau für dich klingt, gewöhne dich daran. Das ist ein raues Geschäft. Ich schreibe dieses Buch nicht um Geld zu machen oder Anhänger zu gewinnen oder um populär zu sein. Ich schreibe es, um es aus meinem System heraus zu kriegen. Meine Botschaft ist nicht, dass du mir glauben sollst, wie es hier ist, sondern dass du hierher kommen kannst um es selbst zu sehen.

Du sollst nicht mehr Dinge aus zweiter oder dritter Hand nehmen,
noch durch die Augen der Toten blicken,
noch dich von Gespenstern in Büchern nähren,

Du sollst auch nicht durch meine Augen blicken,
noch Dinge von mir nehmen,

Du sollst allen Seiten zuhören
und sie selbst filtern.

Walt Whitman

*

Um auf Pauls Übergang zurückzukommen ist die Analogie der Raupe-Kokon-Schmetterling-Transformation ebenfalls passend. (Wir müssen uns stark auf Analogien verlassen; das Tao, das erzählt werden kann, ist nicht das ewige Tao, und all das.) Jedoch anders als der frisch geschlüpfte Schmetterling haben die frisch Erleuchteten keinen primären Instinkt, der sie informiert und führt. Als ich selbst durch diese Erfahrung ging, wusste ich, dass sie gewaltig war. Ich wusste, sie war extremst ungewöhnlich. Ich wusste, sie war die höchste Errungenschaft, neben der alle anderen zur Bedeutungslosigkeit verblassten. Ich konnte jegliche Person anschauen, oder ihr zuhören, und wusste augenblicklich, dass sie nicht durch diese Erfahrung gegangen war. Und doch sollte ich für Jahre nicht wissen, dass es Erleuchtung war.

Verdammt befremdend.

Als ich schließlich alles zusammen fügte, war es eine sehr trostreiche – wenngleich verblüffende, weltbewegende, Paradigmen wechselnde – Erkenntnis. Ich hatte Jahre als heimlicher Schmetterling verbracht, mit Raupen Trübsal geblasen und hoch erdichtete Träume davon geträumt, ein Schmetterling zu werden. Ich wusste, dass ich mich deutlich von den Raupen unterschied, ich wusste, dass uns ein unüberwindbarer Abgrund trennte, dass ich nicht mehr einer von ihnen war, dass sie nicht wie ich waren noch ich wie sie. Ich wusste, ich konnte nur im oberflächlichsten Sinn mit ihnen kommunizieren, basiert auf meiner schnell schwindenden Erinnerung an ihre Sprache und ihre Gewohnheiten. Was zu verstehen mich jedoch eine Weile kostete, war, dass der Grund, warum ich nicht mehr einer von ihnen war, darin lag, dass ich etwas anderes war, und dieser Unterschied war absolut. Ich hatte Zutritt zu einer völlig neuen Realität erhalten, aber ich war noch nicht in sie übergegangen, weil mir niemand erklärte, dass diese neue Gattung von Wesen, das ich geworden war, das war, was Raupen meinten, wenn sie „Schmetterling“ sagten. Alles in allem, wer ist da, solch eine Sache jemandem zu erklären, der nicht einmal genug weiß, um danach zu fragen?

Verdammt befremdend.

Wie ist so ein Zustand der Ignoranz und der Verwirrung überhaupt möglich? Einfach gesagt: Raupen sind zum Thema Schmetterling ungeheuer fehlinformiert, so wie wir in Romanen und Filmen sehen, dass Menschen zum Thema Vampire ungeheuer fehlinformiert sind. Und wer soll sie berichtigen? Vampire treiben sich nicht mit Menschen herum. Vampire kommen nicht zurück, um Menschen zu unterrichten, Vampire vermischen sich nicht mit Menschen, sie kümmern sich in keiner Weise darum, was Menschen denken. Warum sollten sie? Sie sind Wesen einer gänzlich anderen Gattung mit einer nur höchst oberflächlichen Ähnlichkeit mit der Wesens-Gattung, zu der sie einmal gehört haben.

Und das ist sehr stark das, was die Erleuchtungs-Sache ist. Statt Vampiren und Schmetterlingen stell dir einfach vor, der einzige Erwachsene in einer Welt von Kindern zu sein. Wirklich. Stell dir vor, wie du dich über die Jahre entwickeln würdest. Stell dir vor, wie sich deine Gefühle zu Kindern verändern mögen. Stell dir die Person vor, die du werden würdest.

Verdammt befremdend.

*

Wie viele Leute kommen tatsächlich so weit? Wie viele Leute sind wirklich erleuchtet? Viele behaupten es, aber wie viele sind es tatsächlich? Ich habe keine Ahnung, aber ich würde schätzen, sehr wenige. Einige von denen, die in der Lage sind, darüber zu spekulieren, schätzten, dass einer von zehntausend der Idee nahe tritt, und einer von zehntausend von diesen es tatsächlich tut, also einer von hundert Millionen. Weltweit und zeitweit denkend würde ich zustimmen, dass es sich in diesem Ausmaß bewegt; dass es zu jeder Zeit ein paar Dutzend lebende Wesen gibt, die die Wahrheit vollständig erkannt haben. Und wie viele von diesen paar Dutzend, wie ich selbst, unternehmen irgendeine Anstrengung, andere zu unterstützen? Sie selbst wissen zu lassen?

Weniger.

Das ist sehr verständlich, wirklich. Sobald du einmal die Vorstellung überwunden hast, dass Dualität „schlecht“ und Einheit „gut“ ist (oder wie auch immer du diese Begriffe nennen magst), überwindest du auch jeglichen Wunsch, irgendwem zu „helfen“ oder ihn zu „retten“. Ich zum Beispiel tue nicht, was ich tue, weil ich glaube, dass es getan werden muss. Mich bewegt kein ethisches oder altruistisches Motiv, ich glaube nicht, dass etwas falsch ist und ich es berichtigen muss. Ich tue es nicht, um Leiden zu mindern oder Wesen zu befreien. Ich tue es, weil ich so geneigt bin. Ich habe ein eingebautes Verlangen, das auszudrücken, was ich interessant finde, und das einzige, was ich interessant finde, ist die große Reise, die in dauerhaftem, nicht-dualem Gewahrsein kulminiert.

Ich hörte, dass Maharishi Mahesh Yogi sehr glücklich mit seinem zurückgezogenen Leben im Vorgebirge des Himalaja war und nicht vorhatte, jemals wieder sich der Gesellschaft anzuschließen, aber dass er begann, den Namen einer indischen Stadt in seinem Kopf zu hören. Er tauchte einfach ungebeten in seinen Gedanken auf. Als er das schließlich Leuten gegenüber erwähnte, rieten sie ihm, dass die einzige Möglichkeit, den Namen dieser Stadt aus seinem Kopf zu bekommen, darin bestand, dorthin zu gehen. Er tat es, wurde in ein Engagement als Redner geschwemmt, und die ganze Bewegung der Transzendentalen Meditation erwuchs daraus. Das ergibt einen Sinn für mich. Du beobachtest Ereignisse, und du erlaubst dem Fluss der Dinge, die Steuerung zu übernehmen, und du gehst, wohin du gehst.

So bin ich hier, einige Dinge wissend, die andere Leute wissen wollen, und bin, in diesem speziellen Fall, am richtigen Platz, um ein paar Dinge zu sagen, die Pauls Leben an diesem Punkt seiner Reise vereinfachen. Es gibt für eine Person nicht viele Voraussetzungen, aufzuhören, eine Art von Wesen zu sein und zu beginnen, eine andere zu sein, und niemand ist jemals vorbereitet, da hinein zu kommen. Es mag sich absurd anhören, davon zu reden, aber es ist weit absurder, es zu leben. Wenn sich das alles äußerst seltsam anhört, lass mich dir versichern, das ist es. Und ich bevorzuge es, andere nicht damit kämpfen zu lassen, wenn ich sie frisch aus ihren zwei Jahren, mehr oder weniger,2 die Seele zerreißenden Konflikt heraus schlüpfen sehe.

Als nun also Paul und ich vor dem Haus und dieser herrlichen, kristallinen Nacht standen, war ich erfreut, ihm zu sagen:

„Willkommen.“

*

Wir verbrachten die nächste Stunde mit schrägen Diskussionen über Vampire und Schmetterlinge und Einsamkeit und den nächsten Tag und das nächste Jahrzehnt.

„Du hast jetzt die Sache mit dem torlosen Tor?“3

„Oh,“ sagte er, als Verständnis in ihm dämmerte. „Ha!“ lachte er, was so ziemlich alles ist, was man tun kann.

Ich sagte nichts, nun lehrte ich nicht. Ich versuchte nicht, ihn aus der Reserve zu locken oder ihn zu bestimmten Erkenntnissen zu führen. Er hatte bereits alles getan, ich war nicht mehr Pauls Lehrer; er hatte mich als Lehrer zerstört. In einem sehr wahren Sinn wusste er genauso viel wie ich. Erleuchtung ist nicht wie ein High-School-Abschluss, nur um zur Universität zu gehen, oder sogar wie ein Universitätsabschluss, um in die „richtige“ Welt einzusteigen. Sie ist der finale Abschluss. Keine Jagd mehr, keine Hetze mehr, keine Schlacht mehr. Jetzt kannst du in die Welt hinaus gehen und tun, was immer du willst; Gitarre lernen, aus Flugzeugen springen, Bücher schreiben, Weintrauben züchten, was auch immer.

Unsere Lehrer-Schüler-Beziehung war zu Ende. Dieses Gespräch war einfach nur zwischen einem Typen, der eine Weile da war und den neuen Typen mit allem vertraut machte.


Aus dem Buch Verflixte Erleuchtung von Jed McKenna. Der Titel des amerikanischen Originals ist Spiritual Enlightenment - The Damnedest Thing. Vom amerikanischen Original gibt es auf Google Books eine freie Leseprobe. Das vorliegende Kapitel ist unter Abschnitt 6 zu finden.
Übersetzung der freien Leseprobe: Reiner Maria.


Fußnoten:

1 Jed besaß zu jener Zeit ein sehr großes, ca. hundert Jahre altes Haus in East Central Iowa mit vielen Zimmern und einem großen Grundstück, teilweise bewaldet, mit einem Bach und einem Teich. Rund um das Haus eine Veranda, Eichenböden, Deckenbalken und dergleichen mehr. Der nächste Nachbar war eine Meile entfernt, die nächste befestigte Straße fünf Meilen. Außer durch die perfekte Handwerksarbeit fiel es durch eine außergewöhnliche technische Ausstattung auf. In dieses Haus kamen viele Besucher auf der Suche nach Erleuchtung, die sich einfach dort niederließen und eine Zeit lang dort wohnten. Eine der Besucherinnen übernahm das Management des Hauses, Jed ließ sie gewähren. Er selbst hielt sich hauptsächlich im Obergeschoß des Hauses auf und hatte eher wenig Kontakt zu den Bewohnern. Aber jeder konnte einfach zu ihm hinauf gehen und mit ihm reden.

2 Jed ist der Meinung, dass ein Mensch innerhalb von ca. zwei Jahren vollständig erwachen kann, freilich unter optimalen Bedingungen.

3 Das torlose Tor: Eine Sammlung von 48 Chan bzw. Zen Koanen aus dem 13. Jahrhundert. Ein Koan ist eine kurze Anekdote oder Sentenz. In dieser Sammlung werden „unlösbare“ Rätsel gestellt. Unlösbar aber nur für das duale Bewusstsein. Die Sammlung soll den Schüler zum nicht-dualen Bewusstsein führen.