Diese Liebeserklärung richtet sich nicht exklusiv an mein menschliches Selbst, sondern an das menschliche Selbst ganz allgemein, an jedermanns menschliches Selbst, also auch an deines. Im Besonderen natürlich an das menschliche Selbst von erwachenden Menschen.
Da ist also die Seele. Du und ich und alle anderen sind beseelte Wesen. Das bedeutet, dass wir den Funken des Urbewusstseins in uns tragen und gleichzeitig völlig frei und autonom sind. Metaphorisch gesprochen sind wir alle Kinder Gottes. Wir sind viel herumgereist, um Erfahrungen zu sammeln, um Bewusstsein auf immer mehr Arten zu erfahren, um immer mehr Antworten auf unsere Ur-Frage „Wer bin ich?“ zu erhalten. Anfangs sind wir gemeinsam gereist, im Königreich, später jeder für sich alleine. Dazwischen lag eine hochgradig traumatische Erfahrung, die Trennung vom Urbewusstsein. Wir wurden hineingestoßen in unser eigenes Leben, unser eigenes Sein, unser eigenes Bewusstsein.
Irgendwann haben wir auf unserer einsamen Reise wieder einige Geschwister getroffen und sind Stücke unseres Weges gemeinsam gegangen. Und irgendwann schien es uns, als ob wir irgendwie stehen und nicht weiterkommen würden. Da haben wir eine große Ratsversammlung einberufen. In diesem Rat wurden viele Vorschläge besprochen, und schließlich haben wir uns auf eine Handvoll Pläne geeinigt, die unsere Entwicklung wieder in die Gänge bringen sollte. Einer davon war, diesen Planeten, den wir Erde nennen, zu erschaffen, mit sogenanntem physischen Leben (= stark verdichtete Energie), und dann Leben von innerhalb eines physischen Lebewesens zu erfahren.
Als wir begonnen haben, in physische, irdische Lebewesen zu schlüpfen, erlebten wir einen phantastischen Wechsel der Perspektive. Wie anders erlebten und erfuhren wir uns aus der Perspektive eines Insekts oder eines Wals! Gigantisch!
Zu jener Zeit wussten wir, woher wir kamen und wer wir waren. Wir lernten, innerhalb eines physischen Lebewesens zu überleben, das war unsere größte Aufgabe. Wir glitten zwischen den Welten hin und her, zwischen der physischen und der nicht-physischen. Es war also nicht weiter schlimm, als Landlebewesen ins Wasser zu springen, nicht zu wissen, dass wir atmen mussten, und gleich wieder zu sterben. Na, dann eben auf ins nächste Abenteuer! Was für ein Spaß!
Wie ich schon andeutete, schlüpften wir in alle möglichen Lebewesen. Wir probierten einfach aus, was in welchem Lebewesen wie möglich war und wo wir uns am wohlsten fühlten. Bis wir gegen Ende dieses Zeitalters, das heute das lemurische Zeitalter genannt wird, die ersten Vorläufer des Menschen für uns entdeckten. (Die ältesten Funde humanoider Lebewesen, die dem modernen Menschen schon sehr ähnlich sind, sind ca. eine Million Jahre alt.) Diese Wesen hatten es uns angetan, sie schienen uns geeignet, unseren weiteren Weg auf der Erde zu gehen und in die nächste Phase einzutreten.
Solange ich weiß, wer ich bin und woher ich komme, bleiben mir die wesentlichen Erfahrungen verschlossen. Ich bin dann einfach ein Zeuge oder Zuseher des physischen Lebens, aber ich bin nicht mitten drin, ich bin nicht in der Erfahrung, ich bin nicht Teil dieses Lebens. Das ist so, als ob ich mir einen Film, sagen wir Dirty Dancing (den kennen hoffentlich viele Leser) anschauen würde. Ich weiß dabei immer, dass ich Reiner bin, nicht Teil des Films. Bis zu einem gewissen Grad kann ich mich vielleicht noch hinein fühlen, aber ich weiß definitiv nicht, wie es ist, Johnny Castle (alias Patrick Swayze) zu sein, bewundert und angefeindet, mit Frances Houseman (alias Jennifer Grey) endlose Tanzübungen zu machen, mich mit den Vorurteilen der amerikanischen Spießer des Jahres 1961 herumzuschlagen usw. usf. Ich habe keine Ahnung, ich bin ja bloß Zuschauer.
Wir wollten aber wirklich erfahren, wie es sich auf der Erde lebt, also sind wir nach ausreichend Übung im Überleben im passenden Körper in die nächste Phase gegangen. Und das bedeutete: Trennung. Trennung von unserem Wissen, wer wir sind. Das bedeutet nicht weniger als Trennung von unserem Bewusstsein. Unmittelbar mit der Trennung verknüpft war (bzw. ist) das Vergessen. Nun war der Mensch getrennt von sich selbst und ohne Wissen, woher er kam. Das bedeutete auch, dass er begrenzt war. Fast ebenso begrenzt wie andere Tiere.
Und nun hatten wir alles, was wir brauchten, um wirklich in die irdischen Erfahrung einzutauchen und sie voll und ganz zu erleben. Das menschliche Selbst war geboren. Dieses Selbst ist auch Bewusstsein. Sehr begrenzt, ja, aber Bewusstsein. Es weiß, dass es existiert.
Ein wahrhaft tollkühner Plan. Aber wir hatten Vorsorge getroffen. Denn ab dem Punkt der Trennung schlüpften wir, die Seelen, nicht mehr zur Gänze in die Menschen, sondern wir steckten nur einen Teil unserer selbst da hinein, damit wir – trotz Trennung und Vergessen – immer eine Verbindung zu unseren wahren Identität haben würden, damit wir nicht verloren gehen konnten.
Nun stehen wir also da, als Menschen, maximal begrenzt, und fühlen uns alleine und verloren, und glauben, dass mit dem Ende eines menschlichen Lebens unser ganzes Leben ein Ende hätte. Das, was wir als uns selbst empfinden, ist das menschliche Selbst. Das menschliche Selbst ist der Teil von uns beseelten Wesen, der mit der menschlichen Existenzform identifiziert ist und damit glaubt, enge Grenzen zu haben, nichts von der Ewigkeit zu wissen, ums Überleben kämpfen zu müssen und andere Menschen zu brauchen. Es ist ganz und gar göttlich, wir haben es aus unserem göttlichen Bewusstsein erschaffen. Es absolut notwendig, sonst könnten wir die irdischen Erfahrungen nicht machen. Die Seele, die wir sind, erfährt sich durch das menschliche Selbst. Was könnte daran falsch, schlecht oder gering sein?
Das menschliche Selbst hat Liebe erschaffen. Du glaubst, die kommt von einem höheren Gott? Oh nein, wir haben sie erschaffen. Nur Seelen, die auf der Erde waren oder sind, wissen was Liebe ist. Die göttliche Liebe fühlt sich im Vergleich zur menschlichen Liebe kühl und leidenschaftslos an. Ich kenne sie, sie ist keine Liebe im menschlichen Sinn, sie ist eher ein Mitgefühl, bedingungslos, ja, aber keine Liebe, wie Menschen sie kennen. Dein und mein göttliches Selbst kennt menschliche Liebe, es hat sie durch uns erfahren.
Das menschliche Selbst hat Hoffnung erschaffen. Die brauchten wir dringend, um diese getrennte und begrenzte menschliche Erfahrung zu überstehen. Wir brauchten die Hoffnung, dass wir nicht verloren und alleine waren, um weitermachen zu können. Ich würde sogar weiter gehen und sagen, dass das Leben beseelter Wesen auf der Erde im Konzept der Trennung und des Vergessens ohne Hoffnung gar nicht möglich ist. Zugegeben, Hoffnung ist kein Werkzeug für einen bewussten Schöpfer, aber sie ist eine wunderschöne Energie.
Das menschliche Selbst hat Musik erschaffen. Musik geht übers Ohr direkt auf die Gefühlsebene, viel stärker und direkter als Bilder. Musik ist kodierte Energie, und wir haben sie mit Harmonie versehen. Auf der Gefühlsebene dekodieren wir die Energie wieder und erinnern uns so selbst daran, dass wir viel mehr sind, als wir glauben. Wie wunderschön ist das?!
Das menschliche Selbst hat auch Angst und Furcht erschaffen. Das ist angesichts unserer getrennten Existenzform nur allzu verständlich. Aber was machen wir? Mit Liebe, Hoffnung und Musik ziehen wir der Furcht die Zähne. Kann etwas schöner und perfekter sein?
Weiter oben habe ich gesagt: „Nun stehen wir also da, als Menschen, maximal begrenzt, und fühlen uns alleine und verloren.“ Als ob das nicht schlimm genug wäre, lassen nun Menschen nichts unversucht, dieses arme, menschliche Selbst klein und noch kleiner zu machen, es zu unterdrücken, es am Boden im Staub zu zertreten, ja, es schlicht und einfach auslöschen zu wollen. Als ob es gefährlich und böse wäre und vernichtet werden müsste. Dabei ist ohne dieses menschliche Selbst nichts möglich! Weder auf der Erde noch außerhalb von Zeit und Raum, denn die Seele erfährt sich ja durch das menschliche Selbst.
Da haben Menschen Gott erfunden, um einen Richter und Bestrafer zu haben. Man müsse ein gottgefälliges Leben führen, um eine Chance zu haben, der Bestrafung zu entgehen. Natürlich haben Menschen die Regeln dieses Gottes erfunden, das kann ja nicht anders sein. In den nicht-physischen Bereichen haben wir reagiert und eine besondere Energie mit besonderen Aufgaben erschaffen, die als Jeshua Ben Joseph vor 2.000 Jahren auf der Erde inkarnierte, um ein neues Bewusstsein zu bringen. Was haben Menschen gemacht? Sie haben ihn als Ketzer umgebracht, er wurde nur etwas über 30 Jahre alt. Im Anschluss wurde schnell eine Organisation gegründet, die die Lehren Jeshuas bis zur Unkenntlichkeit entstellte, um wieder alt bekannte Machtspiele spielen zu können. Diese Organisation nennt sich katholische Kirche.
Aber in allen monotheistischen Religionen herrscht dasselbe Prinzip: das menschliche Selbst muss weg, und wir machen das mit einem allmächtigen Gott. Ach ja, nicht zu vergessen, dieser Gott ist der alleinige Schöpfer von allem, was ist. Damit dem menschlichen Selbst gleich klar wird, dass es nichts erschaffen kann, nie etwas erschaffen hat und nie etwas erschaffen wird. Denn es ist ja nur klein und unbedeutend, unwichtig und ein Spielball höherer Mächte.
Du glaubst, das zählt für dich alles nicht, weil du nicht religiös bist? Da liegst du aber gewaltig daneben. Sieh dir die Moral der westlichen Welt an, sieh dir das heutige Leben an, sieh dir deine eigenen Glaubenssysteme an. Dieses Gotteskonzept steckt tief im menschlichen Bewusstsein drin, in jeder Pore. Anderen gefallen, gehorsam sein, klein sein, nur nicht aus der Reihe tanzen.
Andere Menschen in anderen Kulturkreisen haben andere Lehren entwickelt, die aber im Kern dasselbe sind und dieselbe Wirkung haben. Da wird das menschliche Selbst Ego genannt und mit allem Übel der Welt verbunden. Ich kann dieses Wort schon fast nicht mehr hören, weil es so negativ konnotiert ist. Dabei könnte es so schön sein. Das lateinische Wort ego heißt auf deutsch ich. Ego sum, ich bin. Die Grundwahrheit und gleichzeitig die einzige, unumstößliche Wahrheit. Ich bin deutet auf die fundamentalste Erkenntnis überhaupt hin, die Erkenntnis, dass ich existiere. Das ist Bewusstsein, das Wissen um die eigene Existenz. Sage nicht „ich bin“, sondern fühle es. Das menschliche Selbst ist ein sehr begrenztes Bewusstsein, aber es weiß, dass es existiert.
Besagte Lehren sagen aber, das Ego sei bloß eine Illusion (Zu diesem Thema gibt es auch einen Beitrag von mir.), es müsse überwunden werden. Manches Mal gehen sie noch weiter und sagen, das Ego müsse getötet werden, und dafür gibt es auch noch Anleitungen. Auf der ganzen Welt dasselbe: das menschliche Selbst ist schlecht, böse, muss klein gemacht, zertreten und getötet werden. Es ist auch vom falschen Selbst die Rede. Wie kann etwas so Göttliches wie das menschliche Selbst falsch sein?!
Und dann setzen diese Lehren noch eins oben drauf und sagen, alles sei eins. Damit wird die Seele auch gleich getötet. Kein menschliches Selbst und keine Seele, kein beseeltes Wesen, denn alles ist eins. Es gibt nur ein Selbst, ein Es, ein was auch immer. Und dieses eine Selbst erschafft natürlich alles. Es gibt hier keinen Unterschied zu den Religionen, null, obwohl natürlich die Vertreter, Anhänger und Verfechter der Lehren, Philosophien und Religionen dies heftigst bestreiten würden. Aber es ist dasselbe.
Erst in den letzten Tagen haben sich mehrere Menschen an mich gewandt, für die das Ego ein Thema war. Es tat mir weh beim Lesen und Zuhören, wie sie nicht aufhörten zu versuchen, das Ego, also das menschliche Selbst, diesen unglaublich wichtigen und unverzichtbaren Teil ihrer selbst, so klein zu machen und zu zertreten, bis sie es endlich schaffen würden, es zu töten. Was glücklicher Weise nie gelingen kann.
Ich verstehe das verführerische Element im Alleins-Gedanken. Es befreit den Menschen von jeder Verantwortung. Wenn es mich gar nicht gibt, weil alles eins ist, und meine Vorstellung eines Ichs bloß eine Illusion ist, dann kann ich für nichts verantwortlich sein, denn es gibt mich ja nicht. Endlich bin ich dann alle Schuld, alle Verantwortung und alle Sorgen los.
Wenn auf das menschliche Selbst tagtäglich über viele Inkarnationen lang so eingehämmert wird, ist es kein Wunder, wenn es sich dann und wann eruptiv entladen muss. Dann geschehen solche Dinge, die wir als böse empfinden. Dann gibt es Mord, Diebstahl, Unterdrückung anderer und Amoklauf. Das Wunder besteht eher darin, dass nicht viel mehr solche Dinge passieren.
Das menschliche Selbst ist getrennt, begrenzt und hat seine Herkunft vergessen. Es wird klein und kleiner und noch kleiner gemacht und ist ständigen Versuchen der Tötung ausgesetzt. Und was macht dieses Wunder der Schöpfung? Es erträgt das alles, es hält das alles aus! Es erträgt jeden Entzug von Liebe und Mitgefühl, und lebt dennoch weiter und vollbringt täglich Wunder. (Mir kommen die Tränen, wenn ich mir das vor Augen führe.)
Denn was macht es noch? Es hat Güte erschaffen, unendlich viel Güte! Oh, Güte ist keine Qualität des Urbewusstseins, es wusste nicht, was das ist. Menschen haben sie erschaffen. In ihrer Getrenntheit versuchen Menschen ständig, für andere, ihre Leidensgenossen sozusagen, Gutes zu tun. Unsere Herzen quellen über vor Güte, auch die Herzen der „bösen“ Menschen. Auch sie tun Gutes für manche andere.
Aus der Distanz betrachtet läuft Güte natürlich in genau die falsche Richtung. Menschen sollten sich ausschließlich selbst etwas Gutes tun, nicht anderen. Aber um das zu erkennen, müsste man sehen können, und das ist eine Qualität, mit der das menschliche Selbst von Haus aus nicht ausgestattet ist. Aus den eingangs genannten guten Gründen. In jedem Fall aber ist Güte eine wunderschöne Energie, ebenso wie die Hoffnung.
Liebe, Hoffnung, Musik und Güte, Schöpfungen es menschlichen Selbsts. Wer würde schon ohne diese Schöpfungen leben wollen?
Ich liebe dieses menschliche Selbst! Ich liebe es über alles. Ebenso wie jede Seele, die einen Teil ihrer selbst in die menschliche Erfahrung gesteckt hat, ihr menschliches Selbst liebt. War es doch das menschliche Selbst, das der Seele erst gezeigt hat, was Liebe ist.
Ich weiß nicht, welche Leser wie weit nachempfinden können, dass ich alles aus der göttlichen Perspektive sehe. Jedenfalls tue ich das, sonst könnte ich so eine Liebeserklärung gar nicht verfassen. Ich sehe das menschliche Treiben aus der distanzierten, göttlichen Perspektive, und ich verstehe die diversen gechannelten Wesen, die zu den Menschen sagen: „Wir knien nieder vor euch Schöpfergöttern. Wir verehren euch. Wir bewundern euch.“ Und noch vieles mehr. Ja, das verstehe ich zutiefst, seitdem mein menschliches Selbst mir die Erleuchtung ermöglicht hat.
Oft, wenn ich so auf die Menschen schaue, empfinde ich tiefes Mitgefühl, tiefes Verständnis. Ja, primär das. Die „göttliche Liebe“ ist kühler. Liebe empfinde ich für mich selbst. In der Folge auch oft für andere Menschen, Dinge und Situationen. Allgemein gesagt, für verschiedenste Schöpfungen. Ich verliebe mich täglich in irgendwen oder irgendetwas. Heute liebe ich dies, morgen jenes. Und ich weiß dabei immer, dass es meine Liebe ist, die ich da spüre.
Nachdem ich selbst auch ein Mensch bin, nicht nur Gott, kann ich beim Betrachten der Menschen von Mitgefühl auf Liebe umschalten. Und somit kann ich heute aufrichtig, authentisch und aus tiefstem Herzen sagen: Ich liebe das menschliche Selbst, ganz allgemein, jedermanns menschliches Selbst.
Und ich habe eine Bitte an dich: Hör auf, dein menschliches Selbst klein zu machen.
Kommentare
Mensch sein
So klar beschrieben.
Dadurch dass ich mich so liebe und akzeptiere, bin ich meiner Göttlichkeit am nächsten.
Ich spüre eine Heiligkeit des Lebens im kleinsten tun....
Das mit der Illusion, Traum, nicht wirklich... diese Lehren führen einen bis zu einem Punkt der vielleicht auch stimmig ist.
Doch ich merke immer wieder deutlich, dass ich die Schöpfung nur geniessen kann, wenn ich sie als real erkenne und mich darin dazu.
Schön
Liebe Brigitte,
es ist schön, das zu lesen. :-)
Die Schöpfung und du, das ist real. (Sie ist übrigens deine Schöpfung.) Und du kannst dir aussuchen, wie du alles wahrnehmen willst. Dadurch spielst du mit verschiedenen Realitäten.
LG, Reiner
Liebeserklärung an das menschliche Selbst
Hallo Reiner,
vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag "Liebeserklärung an das menschliche Selbst". Hier stößt vieles in mir auf Resonanz. An einer Stelle habe ich jedoch gestutzt. Du schreibst:
"Es ist auch vom falschen Selbst die Rede. Wie kann etwas so Göttliches wie das menschliche Selbst falsch sein?!"
Das sehe ich etwas anders. Der Begriff des "falschen Selbst" besagt in der Psychologie, dass z. B. Kinder während ihrer Erziehung gezwungen sind, die von ihnen erwarteten Eigenschaften und Werte zu leben und sich extrem anzupassen um seelisch zu überleben, obwohl es gegen ihr eigenes Gefühl spricht. Sie werden sozusagen von ihren Eltern "narzisstisch besetzt" und entwickeln aus einem sich zuspitzenden Leidensdruck möglicherweise genau deswegen den Wunsch nach Erleuchtung.
Und dieses "falsche Selbst" hat dann mit Göttlichkeit wahrlich nichts zu tun.
Viele Grüße und herzlichen Dank für diese wertvolle Seite, auf der ich immer wieder gerne unterwegs bin
Sabine
Göttlichkeit und Perfektion
Hallo Sabine,
"Hier stößt vieles in mir auf Resonanz."
Ich weiß, das tut es bei jedem, eben weil das menschliche Selbst so klein gemacht und unterdrückt wird. Meine Liebeserklärung kann eine befreiende Wirkung entfalten.
Zum falschen Selbst. Ich habe mich nicht auf die Psychologie bezogen, sondern auf Lehren, die letztlich in alten, indischen Philosophien wurzeln. Da wird das Ego als falsches Selbst bezeichnet - und generell heruntergemacht. Ich wusste gar nicht, dass dieser Ausdruck in der Psychologie verwendet wird. Jedoch: siehst du nicht, wie göttlich und perfekt der von dir beschriebene Mechanismus ist? Der Mensch, also das menschliche Selbst, schiebt all diese unangenehmen Dinge in eine Kiste. Dort bleibt es so lange, bis der - später erwachsene - Mensch bereit ist, sie Stück für Stück wieder herauszulassen und auf neue Art damit umzugehen. Wir haben in dieser Kiste schmerzliche Erfahrungen aus allen Inkarnationen verpackt, nicht nur aus der Kindheit dieses Lebens. Das ist ein Teil der Schwierigkeit des Erwachens, da muss das alles an die Oberfläche und raus aus uns. Und das ist an Göttlichkeit nicht zu überbieten! Und es ist unser menschliches Selbst, das das alles handelt, auf die denkbar perfekteste Art und Weise. Ach, ich könnte gleich die nächste Liebeserklärung schreiben. :-)
Und dich danke dir für deinen Kommentar!
Liebe Grüße
Reiner
Göttlichkeit und Selbst
Hallo Reiner,
da sind wir beide von unterschiedlichen Lehren ausgegangen ;-) Ohne Zweifel handelt es sich um einen göttlichen und perfekten Mechanismus, dass das menschliche Selbst die unangenehmen Dinge so lange speichert, bis die Zeit reif ist............. Und gerade wird mir klar, dass es sich wohl um den gleichen Mechanismus handelt, der dafür sorgt, dass der Narzissmus der Welt seinen Höhepunkt erreicht hat, nun auf Mutter Erde alles an die Oberfläche transportiert und rauswirft und somit den Weg frei macht........
Liebe Grüße
Sabine
Hallo Reiner. Vielen Dank für
Hallo Reiner. Vielen Dank für Deinen Blog er spricht ganz viel in mir an. Ja mein geliebtes menschliches Sein hier auf dieser wunderbaren Erde und ich bin und war und werde niemals allein sein. Kann es auch gar nicht in Anbetracht dessen wer ich bin. Ich bin ja schon solange auf Deiner Seite aber ich habe es nie gefühlt was Du geschrieben hast. Und seit meinem großen Moment ist fast alles da. Ich fühle immer noch eine leichte Trennung. So genau kann ich es gar nicht benennen. Egal ich fühle wie es ist zu spüren ich existiere ich bin. Ich liebe mich selbst über alle Maßen. LG Ramona
Hallo Ramona,
Hallo Ramona,
ich hab schon lang nichts mehr von dir gehört. Ja, natürlich kannst du nie alleine sein, die Seele ist immer bei dir.
"aber ich habe es nie gefühlt was Du geschrieben hast"
Wirklich? Das kann ich mir gerade ganz schlecht vorstellen. ;-)
Wie auch immer, ich freue mich über deine Anwesenheit! :-)
LG, Reiner